Union-Coach Urs Fischer beließ es gegenüber dem 2:1-Auswärtssieg beim FC Ingolstadt bei einer Umstellung, die er auch schon dort während des Spiels vorgenommen hatte: Zulj bekam den Vorzug vor Kroos.
Heidenheims Trainer Frank Schmidt brachte im Vergleich zum 3:2-Heimsieg gegen Bochum auch nur einen Neuen: Andrich rückte ins Zentrum der Startelf, in der Thiel Platz machen musste.
Heidenheim stellt Union vor große Probleme
"Die Frage nach dem Erfolg für uns, ist die Frage, wie wir verteidigen. Wir müssen einfach den Laden hinten in den Griff bekommen, mal zu Null spielen oder mit einem Gegentor auskommen", hatte FCH-Coach Schmidt vor der Partie gemeint und einen entsprechenden Plan zurechtgelegt. Heidenheim stellte insbesondere die Innenverteidiger der Berliner sowie Schmiedebach im Spielaufbau konsequent zu und erzwang so immer wieder lange Bälle.
9. Spieltag, 2. Bundesliga
Heidenheim präsentierte sich defensiv generell stabil und versuchte insbesondere über den agilen Dovedan eigene Akzente zu setzen, was aber im ersten Durchgang zu keinem echten Torabschluss führte. Union fand keinen Schlüssel gegen das Heidenheimer Konzept. Zwei Distanzschüsse von Zulj waren so die gefährlichsten Aktionen im ersten Durchgang: Nach einer Andersson-Ablage traf er das Gestänge hinter dem Tor (10.), nach einem zu kurz abgewehrten Trimmel-Einwurf hatte Keeper Müller keine Schwierigkeiten (35.).
Heidenheim verfolgte den defensiv erfolgreichen Ansatz im zweiten Durchgang weiter, wäre aber fast kalt erwischt worden, als Hartel vom Strafraumrand zum Schuss kam, den Ball aber über das Tor setzte (51.). So hielt der FCH die Null und ging wenig später seinerseits in Führung: Union brachte den Ball nach einer Ecke nicht aus dem Gefahrenbereich, Dorsch setzte sich auf rechts durch und flankte auf den völlig freien Glatzel, der platziert einköpfte (56.). Der Angreifer traf im fünften Spiel in Folge.
Union-Trainer Fischer reagierte, brachte Polter, Hedlund und später auch Redondo. Union entwickelte zwar Druck, die vielen hohen Bälle fanden aber nur selten Abnehmer. Nach einem Prömel-Schuss und einer Abwehr von Theuerkauf mit dem Arm forderten die Hausherren in der Schlussphase einen Handelfmeter - Schiedsrichter Benedikt Kempkes winkte ab (85.).
Gikiewicz sorgt für das große Finale
Torhüter mit Lufthoheit: Rafal Gikiewicz köpft zum 1:1 ein. imago
Ein Großteil der fünfminütigen Nachspielzeit war schon verstrichen, als es zum großen Finale kam: Bei einem Union-Freistoß aus dem Halbfeld eilte auch Torhüter Gikiewicz nach vorne. Verlängert kam das Leder aber zunächst zu Andersson, der den Ball von rechts im Bogen auf den zweiten Pfosten brachte - wo Gikiwicz lauerte, sich im Kopfballduell mit Strauß durchsetzte und zum 1:1 einnickte (90.+4)!
Union schaffte mit dem späten Ausgleich den Sprung auf Platz zwei - und auch die Einstellung eines Vereinsrekords, der seit der Saison 2001/02 bei elf Spielen in Folge ohne Niederlage steht. Nach der Länderspielpause tritt die Fischer-Elf am 21.10. in Paderborn (Sonntag, 13.30 Uhr) an. Heidenheim empfängt einen Tag zuvor den 1. FC Magdeburg (13 Uhr) vor eigener Kulisse.