Unions Trainer Jens Keller genügte gegenüber der späten 2:3-Niederlage bei Fortuna Düsseldorf ein personeller Wechsel: Hartel erhielt den Vorzug vor Fürstner (Bank).
Braunschweigs Coach Torsten Lieberknecht verzichtete gänzlich auf Veränderungen und brachte exakt die Startelf wie beim 1:1 gegen Sandhausen.
Stau auf der A2: Anpfiff verzögert
Weil der Verkehr rund um Berlin stockte, wurde die Partie mit einer 30-minütigen Verspätung angepfiffen. Die längere Vorbereitungszeit veranlasste die Mannschaften allerdings nicht dazu, sofort wild nach vorne zu stürmen. Vielmehr ließen es beide Teams nach jeweils drei sieglosen Ligaspielen in Folge gemächlich angehen. "Safety first" war das Motto, der sichere Quer- oder Rückpass dementsprechend die bevorzugte Variante im Aufbauspiel.
Abgesehen von Hedlunds geblocktem Schuss nach einer raffiniert ausgeführten Ecke (3.) blieben beide Strafräume über weite Strecken der ersten 45 Minuten verwaist, weil den Teams die Gier fehlte. Der BTSV hinterließ spielerisch den etwas besseren Eindruck, Boland organisierte den Aufbau im zentralen defensiven Mittelfeld und sammelte etliche Ballkontakte. Allerdings fehlte es dem Spiel der Niedersachen an Tiefe.
Hedlund will es wissen
Eine Energieleistung von Hedlund nach einer guten halben Stunde küsste die Eisernen wach. Der Flügelspieler wechselte die Seite und stürmte dann schnurstracks in das Sturmzentrum. Stratege Kroos erkannte die Lücke und steckte auf Hedlund durch, dessen Flachschuss von rechts im Strafraum aber am langen Eck vorbeizischte (28.). Bis zum Kabinengang wurde Union druckvoller, kombinierte schwungvoller nach vorne und kam durch Polter (34.) und Kreilach (36.) noch zu zwei Gelegenheiten. Trotzdem stand es zur Pause angesichts mangelnder Torgefahr 0:0.
2. Bundesliga, 6. Spieltag
Mit Wiederbeginn legten die Kontrahenten ihre Lethargie ab und zeigten ein anderes Gesicht, plötzlich war auf dem Weg nach vorne jede Menge Zug drin. Union machte den Anfang: Kreilach schlug die Kugel nach vorne, Polter verarbeitete sie gut und setzte gedankenschnell den abermals einlaufenden Hedlund in Szene. Frei vor Fejzic behielt der Schwede die Ruhe und schob in die rechte Ecke ein - 1:0 (53.).
Nyman, der Strafraumstürmer
Doch auch die Braunschweiger wiesen nach, dass sie Offensivfußball können. Abdullahi verzog bei einer Top-Chance noch (60.), dann hatte Nyman leichtes Spiel. Der Angreifer wurde nach Khelifis Einzelleistung im Sechzehner mustergültig freigespielt und musste nur noch den Fuß hinhalten (62.). Nach den beiden Treffern klappten die Teams das Visier komplett hoch, erneut Abdullahi (64., 66.) und Hartel auf der anderen Seite kratzten an der Führung. Während der Braunschweiger jeweils nicht scharf genug abzog, zwirbelte der Unioner den Ball an das Lattenkreuz (72.).
Die Schlussphase versprach einiges, schließlich hatten beide Teams zuletzt dreimal ein Gegentor in den letzten 15 Minuten einstecken müssen. Allerdings beruhigte sich die Partie eher, am Siegtreffer schnupperte nur noch Polter: Der Sturmtank wurde von Joker Skrzybski freigespielt und hielt aus acht Metern sofort drauf. Fejzic tauchte schnell ab (78.) und sicherte der Lieberknecht-Elf zumindest einen Auswärtspunkt.
Union spielt am Dienstag (18.30 Uhr) beim SV Sandhausen. Braunschweig empfängt am Mittwoch (18.30 Uhr) die Spielvereinigung Greuther Fürth.