Bochums Coach Ismail Atalan wechselte im Vergleich zum 2:1-Erfolg in Darmstadt 98 einmal Personal und brachte Wurtz für Merkel (Bank).
Bei den Gästen wechselte Trainer Frank Schmidt nach der 1:3-Pleite gegen Jahn Regensburg zweimal: Halloran und Kraus starteten anstelle von Skarke (nicht im Kader) und Titsch-Rivero (Bank). Trotz des schlechten Saisonstarts mit vier Niederlagen aus fünf Partien gab es beim FCH etwas zu feiern: Schmidt feierte auf den Tag genau sein zehnjähriges Jubiläum an der Seitenlinie des FCH.
Die Gäste, seit drei Ligaspielen ohne Punkt, begannen forsch und liefen den VfL früh an, der nach knapp zehn Minuten besser ins Spiel fand und das Geschehen in die Hälfte der Gäste verlagerte. Mit Torraumszenen geizten beide Teams jedoch zunächst - um es anschließend richtig krachen zu lassen. Den Anfang machte Kruse, der von Stögers Schnittstellenpass sehenswert in Szene gesetzt wurde und alleine vor Müller flach zur Führung einschob (13.). Die Antwort der bis dahin ebenfalls noch nicht in Erscheinung getretenen Heidenheimer ließ nicht lange auf sich warten: Glatzel staubte nach Dovedans Kopfballvorlage aus kurzer Distanz ab (16.).
Rasanz nach lahmer Anfangsphase
Fortan war Offensive auf beiden Seiten Trumpf. Hinterseer hätte den VfL aus identischer Position wie beim 1:0 in Front schießen können, schob das Leder aber deutlich rechts vorbei (20.). Sekunden später hielt Dovedan auf der Gegenseite aus der Distanz drauf und verlieh seinem Schuss eine unberechenbare Flugkurve. Dornebusch lenkte den Ball im letzten Moment an den Querbalken (21.). Schnatterer und Dovedan verbuchten weitere Halbchancen, dann zog Glatzel an: Bei einem Konter über die rechte Seite schüttelte er einen Verteidiger ab und legte quer auf Schnatterer. Der versuchte es aus 16 Metern mit der Innenseite, musste sich aber dem geistegegenwärtig reagierenden Dornebusch geschlagen geben (34.).
Die letzten Minuten gehörten noch einmal den Hausherren. Die Westfalen hatten dabei mehr Ballbesitz und spielten sich den Ball um den Heidenheimer Strafraum herum zu. Mehr als ein ungefährlicher Versuch von Wurtz (42.) sowie ein Abschluss des wegen Abseits zurückgepfiffenen Kruse (43.) sprang aber nicht mehr heraus.
2. Bundesliga, 6. Spieltag
Nach der Pause schwang sich Bochum zunächst zur treibenden Kraft auf. Die Atalan-Elf drängte den FCH in dessen Hälfte, Heidenheim musste vermehrt zu unkontrollierten Befreiungsschlägen greifen. Das letzte Quäntchen Durchschlagskraft ging den Hausherren allerdings ab.
Schmidt brachte mit Thiel für Busch einen Offensiven, um für Entlastung zu sorgen. Die kam aber nicht zustande, Bochum wollte den Sieg. Und wurde beinahe belohnt: Stöger nahm einen Querpass aus 23 Metern direkt und ließ Müller und den linken Pfosten erzittern (58.).
FCH wirft sich in jeden Schuss
Die Gäste ließen mehr und mehr die Struktur im eigenen Spiel vermissen, kaum einmal hielt sich der Ball länger als zwei Stationen in den eigenen Reihen. Doch statt 2:1 stand es plötzlich 1:2 - Heidenheim hatte nach einem ruhenden Ball zugeschlagen. Nach Schnatterers Ecke hatte keiner Dovedan auf der Rechnung, der den Ball zentral vor das Tor köpfte. Wittek stand goldrichtig und nickte mühelos ein (73.). Bochum rannte nun noch druckvoller an, Heidenheim schlug die Bälle nur noch raus. Hoogland und Diamantakos verbuchten zwei letzte Chancen (88.), dann war es geschafft für den FCH.
Die Gäste von der Ostalb beendeten die Punktlos-Serie dank eines schmeichelhaften Kampfsieges und beschenkten somit ihren Jubilar Schmidt. Bochums Siegesserie hingegen ist nach zwei Spielen wieder beendet. Der VfL ist am Donnerstag (20.30 Uhr) bei Nürnberg zu Gast. Heidenheim spielt am Mittwoch (18.30 Uhr) gegen Darmstadt.