St. Paulis Trainer sah gegenüber dem 2:1-Sieg bei den Münchner Löwen keinen Anlass für einen Wechsel.
Dies hätte eigentlich auch für Lienens Gegenüber Jens Keller gegolten. Das 2:0 gegen die Würzburger Kickers war schließlich der vierte Dreier in Serie gewesen, doch aufgrund Puncecs Gelb-Roter Karte musste der Union-Coach einmal wechseln. Pogatetz erhielt den Zuschlag für die vakante Position in der Innenverteidigung.
Außennetz! Sahin verzieht knapp
Vom Anpfiff weg lieferten sich der Rückrundendritte (St. Pauli) und das derzeit heißeste Team der 2. Liga (Union) einen intensiven Schlagabtausch, bei dem es intensiv und im hohen Tempo hin und her ging. Zunächst hatten die nach wie vor abstiegsbedrohten Hanseaten leichte Feldvorteile: Sahin beförderte einen Schuss aber nur ans Außennetz (8.).
Nach einigen Minuten kam Union deutlich besser in die Partie und riss die Kontrolle zusehends an sich. Der Tabellenzweite zeigte eindrucksvoll, warum er in diesem Jahr um den Aufstieg mitspielen wird. Die nächste Möglichkeit ging dennoch auf das Konto der Hanseaten. Parensen entschärfte einen Sahin-Schuss noch rechtzeitig (17.). 120 Sekunden später schlugen die Hauptstädter dann eiskalt zu, wenn auch mit einer gehörigen Portion Glück: Polter und Buballa irrten nach Kroos' Flanke im Fünfer, der Berliner präsentierte sich handlungsschneller und beförderte die Kugel bei der Ausholbewegung für einen Linksschuss mit dem rechten Knie kurios ins Tor (19.).
Union: Vier Großchancen, kein (weiteres) Tor
Mit Vollgas-Fußball ging es auch weiter. Allerdings hatten mittlerweile fast ausschließlich die Gäste die Möglichkeiten. Und was für welche! Heerwagen parierte erst gegen Hedlund (30.) und wenig später gegen Polters unpräzisen Schuss (34.).
Der Hamburger Schlussmann war mittlerweile richtig warmgeschossen. Doch auch in der Strafraumbeherrschung lieferte er ein gutes Bild ab: Erneut gegen Hedlund riskierte er Kopf und Kragen (41.). Bei Skrzybskis letzter Großchance vor dem Seitenwechsel hatte Heerwagen dagegen Glück, dass der Berliner aus spitzem Winkel verzog.
2. Bundesliga, 24. Spieltag
Pechvogel Dudziak
Auch der zweite Durchgang startete mit zwei echten Höhepunkten - und einer kalten Dusche für die Kiez-Kicker. Dudziak vergab eine halbe Minute nach Wiederbeginn in aussichtsreicher Position, um zwei Zeigerumdrehungen später Kreilach nicht am 0:2 zu hindern: Trimmels Flanke wurde auch von Heerwagen unterschätzt, sodass der Berliner aus kürzester Distanz einnicken konnte (48.). Die Eisernen nahmen den Boys in Brown damit gleich zu Beginn den Wind aus den Segeln.
Doch aufgeben wollten sich die Hamburger natürlich noch nicht. Sie spielten weiterhin nach vorne, verbuchten aber nur wenige klare Toraktionen. Union schaltete derweil immer mehr in den Verwaltungsmodus und lauerte auf den wirklich alles entscheidenden Konter.
Bouhaddouz macht's spannend
So plätscherte die Begegnung vor sich hin, ehe Bouhaddouz doch noch einmal für Spannung sorgte. Union verteidigte einen Flankenball von Sobota viel zu sorglos und hatte sich so das Gegentor selbst zuzuschreiben. St. Paulis Goalgetter nickte zum 1:2 ein (83.).
Nachdem Fürstner (88.), Kreilach (88.) und Polter (89.) die endgültige Entscheidung verpasst hatten, geriet das von Mesenhöler gehütete Tor tatsächlich noch einmal in Gefahr. Joker Thy hämmerte die Kugel aber in der Nachspiezeit über den Querbalken (90.+2). So endete St. Paulis Serie von fünf Spielen ohne Niederlage. Union Berlin stellte dagegen seinen eigenen Zweitliga-Rekord mit fünf aufeinanderfolgenden Dreiern ein und pirscht sich an den Tabellenführer Stuttgart heran.
Für den FC St. Pauli geht es am nächsten Samstag (13 Uhr) mit dem Heimspiel gegen Hannover 96 weiter. Bei Union Berlin steht am Montag, den 20. März, um 20.15 Uhr die Partie gegen den 1. FC Nürnberg auf dem Plan.