Paderborns Coach Stefan Effenberg verzichtete nach dem 1:1 im Ostwestfalen-Derby in Bielefeld auf Veränderungen in seiner Startformation. Dies hieß auch, dass Keeper Kruse erneut auf der Bank Platz nehmen musste.
RB Leipzig-Trainer Ralf Rangnick nahm nach dem 3:0-Sieg gegen Union Berlin ebenfalls keine Änderungen vor.
Der SC Paderborn verteidigte in einem 4-4-2 hoch, um dann in eigenem Ballbesitz geradlinig und schnell nach vorne zu spielen. Die Gäste liefen im gewohnten 4-2-3-1 auf und versuchten, durch ihr Kurzpassspiel schnell in die Spitze zu gelangen. Bei gegnerischem Ballbesitz pressten sie durch frühes Aufrücken der Flügelspieler auf den jeweils ballführenden Paderborner.
Der 23. Spieltag
Kaiser scheitert am Aluminium - Koc an Gulacsi
In den Anfangsminuten übernahmen die Sachsen die Kontrolle über das Geschehen und arbeiteten sich mit gewohnt sicherem Kurzpassspiel in Richtung Gehäuse von Heuer Fernandes vor. Erstmals tauchten die "Roten Bullen" in Person von Kaiser im gegnerischen Strafraum auf. Begünstigt von Bertels' Ausrutscher konnte er Keeper Heuer Fernandes überwinden, scheiterte aber am rechten Pfosten (6.). Es sollte bis zur 12. Minute dauern, ehe sich die Hausherren aus der Umklammerung des Tabellenführers befreien konnten. Doch dann machte der auffällige Koc das erste Mal auf sich aufmerksam: Aus zwölf Metern halbrechter Position prüfte er Gulacsi. Fünf Minuten später war es erneut Koc, der nach einem Klostermann-Fehler vor Leipzigs Keeper auftauchte, aber erneut am RB-Keeper scheiterte (17.).
RB zu kompliziert - Paderborn weiterhin mutig
Leipzig fand in der Folge kaum statt, es waren die Hausherren, die schnell das Mittelfeld überbrückten und über die Aktivposten Koc und Bakalorz in die Spitze spielten. Letzterer war es, der in der 22. Minute aus 19 Metern zentraler Position abzog, das Leder aber knapp über den Querbalken setzte. Leipzig tat sich schwer, offensiv tätig zu werden, konnte aber die Paderborner Angriffsversuche eindämmen. In der 35. Minute hätte der SCP beinahe einen erneuten Patzer von Klostermann genutzt, aber Helenius köpfte knapp am langen Eck vorbei. Ein RB-Standard in der 42. Minute war das Spiegelbild für die zu komplizierte Spielweise der Sachsen: Kaiser legte einen indirekten Freistoß aus 16 Metern quer in die Mitte auf Sabitzer, doch anstatt direkt abzuschließen, schlug der Österreicher noch einen Haken und wurde abgeblockt.
Comppers Kopfball stellt Spiel auf den Kopf
Die zweite Halbzeit begann munter und es herrschte schon Jubel im Paderborner Rund, doch Schiedsrichter Florian Meyer verweigerte einen Treffer von Bertels wegen einer angeblichen Abseitsposition (50.) die Anerkennung. In der 59. Minute war es erneut Koc, der in Gulacsi seinen Meister fand. Doch dann schlugen die Leipziger eiskalt zu: Compper kam nach einer Kaiser-Ecke am Fünfmeterraum zum Kopfball und wuchtete den Ball zur überraschenden Gästeführung in die Maschen (64.). RB hätte kurz darauf nachlegen können, aber Forsberg konnte Paderborns Torhüter nicht überwinden (71.). Im direkten Gegenzug war es Gulacsi, der mit einem tollen Reflex einen Helenius-Kopfball entschärfte (73.).
Joker Sylvestr vergibt finale Chance
Kurz vor Schluss hätte der unmittelbar zuvor eingewechselte Sylvestr den Ausgleich erzielen können, aber er scheiterte aus fünf Metern per Drehschuss (87.). Trotz viel Leidenschaft und Laufbereitschaft konnte das Team von Stefan Effenberg den Lucky Punch nicht mehr setzen und stand trotz einer tollen Leistung mit leeren Händen da. Besonders bitter bleibt deswegen die Serie: Seit elf Ligaspielen sind die Ostwestfalen ohne Dreier.
Paderborn spielt am Dienstag (17.30 Uhr, LIVE! auf kicker.de) beim Karlsruher SC. RB Leipzig empfängt am Mittwoch (17.30 Uhr, LIVE! auf kicker.de) den 1. FC Heidenheim.