Ohne Reus, Piszczek und Bürki
Darmstadts Trainer Dirk Schuster nahm nach dem 2:2 in Bremen einen Wechsel vor: Vrancic rückte für den angeschlagenen Rosenthal (nicht im Kader) ins Team.
BVB-Coach Thomas Tuchel setzte hingegen auf Rotation pur. Im Vergleich zum 3:1-Erfolg über Hoffenheim veränderte er die Startelf auf acht Positionen: Weidenfeller ersetzte den erkälteten Bürki zwischen den Pfosten. Für Bender, Schmelzer, Sahin, Kagawa und Mkhitaryan (alle Bank) sowie Reus und Piszczek, waren Ginter, Hummels, Durm, Gündogan, Castro, Ramos und Passlack (Profi-Debüt) dabei. Reus und Piszczek hatten aufgrund gezielter Belastungssteuerung die Reise ans Böllenfalltor nicht einmal angetreten.
Trotz zahlreicher Wechsel übernahmen die Schwarz-Gelben von Beginn an die Kontrolle über die Partie. Dortmund hatte mehr Ballbesitz und suchte im engmaschig formierten Defensivverbund der Hausherren die Lücke. Erstmals musste Mathenia nach fünf Minuten eingreifen: Gündogan zirkelte einen Freistoß direkt aufs Tor. Der Lilien-Keeper packte im Nachfassen zu.
Der 24. Spieltag
Auf weitere Torabschlüsse seitens der Borussia warteten die 17.000 Zuschauer am Böllenfalltor jedoch lange vergebens. Darmstadt stand tief, bot kaum Räume an. Zudem fehlte es der Tuchel-Elf am nötigen Tempo, um die gegnerische Abwehr zu knacken. Als es einmal nach einem Zuspiel von Hummels gefährlich hätte werden können, behinderten sich Ramos und Aubameyang zudem gegenseitig (26.).
Schwarz-Gelb schlägt zu
Stattdessen hatte der Aufsteiger die Chance zu Führung: Wagner schoss um Zentimeter am linken Pfosten vorbei (36.). Doch nur zwei Minuten später zappelte das Leder auf der anderen Seite in den Maschen. Nach Castros Flanke köpfte Aubameyang auf Höhe des rechten Pfosten aufs Tor, Mathenia parierte klasse. In der Mitte aber lauerte Ramos und staubte zum 1:0 ab (38.). Ein korrektes Tor, obwohl manche ein absichtliches Handspiel des Gabuners gesehen haben wollten. Kurz vor dem Pausenpfiff verhinderte der Lilien-Keeper gegen Gündogan Schlimmeres (44.).
Jubel nach dem 2:0: Julian Weigl (li.) freut sich mit Torschütze Erik Durm. Getty Images
Nach dem Seitenwechsel dauerte es nicht lange, ehe sich die Überlegenheit der Dortmund endgültig in Zählbares umwandelte. Zunächst scheiterte Aubameyang noch (52.), dafür vollstreckte Durm eine Minute später nach klasse Vorarbeit von Castro (53.). Wiederum nur 60 Sekunden danach verpasste Aubameyang das 3:0 (54.). In dieser Phase kam der Aufsteiger kaum in die Zweikämpfe, musste die Schwarz-Gelben gewähren lassen.
Lilien geben nicht auf
Doch Aufgeben ist nicht am Böllenfalltor: Nach Kopfball-Ablage von Wagner war Vrancic, noch gestört von Hummels, nach 60 Minuten nah dran am Anschlusstreffer. Auch Rausch und Jungwirth hatten Tormöglichkeiten (69., 77.). Letztlich war der Sieg der Borussia aber nie wirklich gefährdet.
Der Erfolg hätte sogar noch höher ausfallen müssen. Doch Aubameyang vergab in der Schlussphase die nächste gute Chance (71.). Dennoch hatte der BVB beim Aufsteiger seine Hausaufgaben gemacht und konnte sich mit einem Dreier im Rücken aufs Spitzenspiel am Samstag freuen. Umso mehr, da die Bayern gegen Mainz Punkte liegen gelassen hatten. Die Lilien hingegen blieben im vierten Spiel in Folge sieglos und brauchen im Tabellenkeller dringend Zählbares, um nicht ganz unten hineinzurutschen.
Darmstadt 98 ist am Sonntag (15.30 Uhr) beim 1. FSV Mainz 05 zu Gast. Borussia Dortmund empfängt am Samstagabend (18.30 Uhr) Tabellenführer Bayern München zum Spitzenspiel.