Bundesliga

Wolfsburgs Lovro Majer fühkt sich nicht wie ein Star

Wolfsburgs Zehner über Djokovic, Draxler und Co.

25-Millionen-Euro-Zugang Majer: Der Mann, der sich nicht wie ein Star fühlt

Will Wolfsburg als Sprungbrett nutzen: Lovro Majer.

Will Wolfsburg als Sprungbrett nutzen: Lovro Majer. IMAGO/regios24

Aus Wolfsburgs Trainingslager in Almancil berichtet Thomas Hiete

Er ist der drittteuerste Einkauf des VfL Wolfsburg in der Vereinsgeschichte. 25 Millionen Euro blätterten die Niedersachsen im Sommer für Lovro Majer von Stade Rennes hin, mehr als einst für Kevin De Bruyne, der 22 Millionen Euro gekostet hatte. Teurer als Majer waren lediglich Julian Draxler (36 Millionen) und André Schürrle (32 Millionen). Wirklich glücklich wurden die deutschen Nationalspieler in Wolfsburg nicht, Draxler, mittlerweile irgendwo in der Wüste versandet, prägte damals den Satz: Das Beste an Wolfsburg sei die Zugverbindung nach Berlin. "Das ist nicht nett", sagt Majer im großen kicker-Interview (Montagsausgabe).

"Der VfL kann ein perfektes Sprungbrett sein"

Er ist anders als der damalige deutsche Nationalspieler nicht in einer Nacht- und Nebelaktion zum VfL gewechselt, sondern hat sich intensiv mit dem Klub und der Stadt befasst. "Ich wusste, wo ich hinkomme, mir war klar, dass Wolfsburg nicht wie Berlin oder Frankfurt ist. Der VfL aber gibt einem Spieler die besten Chancen, auf dem höchsten Level zu agieren. Für mich ist das beeindruckend, was ich hier erlebe. Nach Wolfsburg zu wechseln, kann sich auszahlen. Siehe Micky van de Ven oder Felix Nmecha oder vor Jahren auch Kevin De Bruyne. Ich bin aus voller Überzeugung bei diesem Verein." Und will diesen im besten Fall für einen weiteren Karriereschritt nutzen. Majers Ziel: Eines Tages will er bei einem der Topklubs Europas spielen. "Deswegen bin ich in Wolfsburg, der VfL kann ein perfektes Sprungbrett sein."

"Nur wenn ich frei bin, kann ich meine Leistung bringen"

Erst einmal will der Kroate jedoch bei den Niedersachsen seine Spuren hinterlassen. Die Ablöse, die für ihn bezahlt wurde, empfindet er positiv, leitet aus ihr keinen zusätzlichen Druck ab. "Wenn ich mir deswegen selbst noch zusätzlichen Druck machen würde, könnte ich nicht befreit aufspielen. Und nur wenn ich frei bin, kann ich meine Leistung bringen. Ich weiß, dass ich verdammt hart gearbeitet habe, damit ein Klub bereit war, viel Geld für mich zu bezahlen."

"Nur weil ich gut Fußball spielen kann, bin ich nicht größer oder wichtiger als jemand anders"

Viel Geld für den Spielmacher, von dem viel erwartet wird, der WM-Dritter mit Kroatien wurde und dennoch ganz bescheiden wirkt. Wie ein Star fühle sich der Mann mit den 144.000 Instagram-Followern nicht, betont er. "Nur weil ich gut Fußball spielen kann, bin ich nicht größer oder wichtiger als jemand anderes."

Im kicker-Interview (Montagsausgabe) spricht Wolfsburgs Lovro Majer außerdem über seine "Urlaubsbekanntschaft" Novak Djokovic, er berichtet, warum er mit zwölf Jahren den Spaß am Fußball verlor und mit dem Handballspielen begann und von welchem Brasilianer er einst das Trikot mit der Nummer 10 trug.

Thomas Hiete

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