Hoffenheims Trainer Markus Gisdol sah nach dem 5:1-Kantersieg beim HSV naturgemäß keinen Grund seine Startelf zu verändern. SCF-Coach Christian Streich reagierte nach der 1:2-Heimniederlage gegen Mainz unaufgeregt und ersetzte lediglich den angeschlagenen Hanke (Kapselverletzung im Knie) durch Coquelin.
Die ersten Spielminuten verbrachten beide Teams noch mit vorsichtigem Abtasten, doch nach knapp zehn Minuten wurde es lebhaft bis dramatisch im Stadion von Sinsheim. In der achten Minute nahm das Spiel mit einer Chance durch Freis Fahrt auf. Dieser ließ Vestergaard aussteigen und versuchte einen Schlenzer um Casteels herum, scheiterte jedoch knapp.
Auftritt Salihovic
Bereits beim Gegenzug der TSG wurde es hektisch. Sorg zog Volland im Strafraum die Beine weg und Schiedsrichter Stieler blieb nichts anderes übrig, als auf Strafstoß zu entscheiden. Diesen versenkte Salihovic trocken unter die Latte des Freiburger Tores (10.). Damit aber nicht genug. Aus der jubelnden Spielertraube der Hoffenheimer heraus ohrfeigte der Torschütze den vorbei laufenden Schuster. Der Referee hatte es gesehen und schickte Salihovic mit Rot vom Platz (11.).
Der 3. Spieltag
Freiburg übernimmt die Initiative
Gegen die dezimierten Hausherren übernahmen die Gäste jetzt die Initiative. Noch bevor sich die TSG sortiert hatte, glichen die Streich-Schützlinge auch schon aus. Ein Schmid-Freistoß kam zu Sorg, der von der Strafraumgrenze abzog. Roberto Firmino versuchte den Ball abzublocken, fälschte die Kugel jedoch unhaltbar für Casteels ins eigene Netz ab (13.).
Auftritt Volland
Davon ließ sich die Gisdol-Elf aber nicht aus dem Konzept bringen. Schnell hatten die Hoffenheimer die dezimierten Reihen sortiert und schlugen zurück. Bereits in der 25. Minute wurden die Hausherren für ihr Engagement belohnt. Einen Pass von Vestergaard über das gesamte Spielfeld nahm Volland an der Strafraumgrenze perfekt an, und vollendete mit einem Heber über Baumann aus der Drehung zu einem Traumtor und der erneuten Führung für die TSG.
Freiburg kommt wieder zurück
Auch der erneute Rückstand sorgte nicht für schlechte Stimmung bei den Freiburgern. Wieder dauerte es nur wenige Minuten, ehe die Breisgauer ausglichen. In der 29. Minute trat Schmid zur Ausführung eines Freistoßes an der Strafraumgrenze an. Den angeschnittenen Ball kratzte Casteels gerade noch von der Linie, doch Schuster reagierte am schnellsten, brachte die Kugel erneut vor das TSG-Tor, wo Guedé nur noch einzuschieben brauchte.
Auftritt Stieler
Nach dem Ausgleich herrschte viel Hektik auf dem Platz. Die beiden Teams gingen mit viel Engagement zu Werke und der junge Unparteiische hatte alle Hände voll zu tun die Partie in geordneten Bahnen zu halten. Fouls und Diskussionen prägten die Schlussphase der ersten 45 Minuten. Schiedsrichter Stieler verlor jedoch nicht die Übersicht und beruhigte die Reihen so gut es ging. Allerdings "bezahlte" der SCF mit einer Gelb-Roten Karte gegen Coquelin (42.) und einer Verbannung von Trainer Streich auf die Tribüne (43.) einen hohen Preis für die Schlichtungsversuche des Referees.
Zu Beginn des zweiten Durchgangs hatten sich die Wogen geglättet, doch es dauerte nicht lange, ehe die Partie erneut Fahrt aufnahm. Dabei hatten zunächst die Gäste die besseren Karten und die TSG musste sich bei Torhüter Casteels bedanken, der einen Direktschuss von Schmid mit einer Glanzparade von der Linie kratzte.
Auftritt Freis
Die Freiburger wurden nicht müde das Tor der Hausherren zu berennen und waren Anfangs der zweiten Hälfte die aktivere Mannschaft. Es gelang den Breisgauern auch, sich dafür zu belohnen. Schmid beförderte in der 65. Minute eine Ecke vor das Hoffenheimer Tor. Dort sprang Beck am Ball vorbei und auch Volland ging nicht konsequent genug zu Werke. Dadurch konnte Freis den Ball direkt nehmen und am verduzten Casteels vorbei einschießen.
Auftritt Strobl
Die Hoffenheimer antworteten auf den erstmaligen Rückstand mit einem Sturmlauf und setzten die Abwehr der Streich-Elf gehörig unter Druck. Eine erste Großchance durch den eingewechselten Schipplock konnte Baumann aber noch entschärfen (76.). Strobl war in der 77. Minute allerdings mehr Glück beschieden. Der Nachwuchsspieler der TSG schnappte sich nach einem Ausrutscher von Gelson Fernandes im Mittelfeld den Ball, nahm noch einige Meter Anlauf und hämmerte die Kugel unhaltbar ins Freiburger Netz. Er erzielte damit nicht nur den Ausgleich, sondern auch das 250. Bundesligator der TSG Hoffenheim.
Auftritt Mehmedi
In der Schlussphase hatten die Gastgeber das Kommando auf dem Platz übernommen. Immer wieder rannten Roberto Firmino und Kollegen gegen das Tor von Baumann an. Es war aber keinem Hoffenheimer mehr vergönnt, den Freiburger Keeper zu überwinden. Am nähesten kam Modeste einem Torerfolg, doch er scheiterte in der 90. Minute am Pfosten. Für ein passendes Ende dieses "farbigen" Spiels sorgte allerdings der eingewechselte Freiburger Mehmedi. In der ersten Minute der Nachspielzeit zeigte er dem Linienrichter den "Vogel" und war damit der dritte Spieler der Partie, der vom Platz gestellt wurde.
Die Kraichgauer treten am nächsten Sonntag (15.30 Uhr) beim VfB an, der SCF empfängt bereits am Dienstag (18:30 Uhr) - das Spiel wurde aufgrund des anstehenden UEFA Supercup-Matches des FCB gegen Chelsea vorverlegt - den Triple-Sieger FC Bayern.