Bochums Trainer Peter Neururer reagierte auf das jüngste 2:0 in Bielefeld genauso, wie sein Gegenüber Friedhelm Funkel auf das 1:0 gegen Fürth im Montagabendspiel: gar nicht. Beide Übungsleiter setzten demnach auf das Credo "Never Change a Winning Team".
Funkel interessiert's nicht
Und mit Siegen kannten sich beide Teams im Vorfeld durchaus aus: Bochum gewann dreifach am Stück, 1860 zweifach. Auf die Äußerungen im Umfeld, nun wieder gen Aufstiegsränge blicken zu können, nahmen beide jedoch die Glut aus dem Feuer. Der Revierklub wolle sich im Mittelfeld etablieren und dadurch den frühzeitigen Klassenerhalt verzeichnen, während Funkel gar forscher reagierte: "Fünf Punkte auf Platz drei interessieren mich im Moment überhaupt nicht."
Stahl gießt sich erneut ein Tor
Was den Übungsleiter der Löwen aber interessierte, war die erfolgreiche Anfangsphase seiner Männer: Während die ersten Minuten von beiden Teams noch sehr bedächtig abliefen, erspielten sich die Löwen etwas mehr in die Hälfte des VfL. Mit Erfolg: Volz schlug eine perfekte Flanke von rechts auf den in der Mitte hochsteigenden Stahl. Der ließ per Kopf Torhüter Luthe aus rund elf Metern keine Abwehrchance und markierte damit im dritten Spiel am Stück jeweils das 1:0 für seine Münchner Löwen (10.). Die letzten beiden Male reichte das immer auch zum 1:0-Endstand. Seine Sechziger ließen dann aber nach, gaben sich mit der knappen Führung zufrieden. Die Quittung dafür sollte folgen.
Kiraly erst glänzend, dann chancenlos
Der VfL Bochum nämlich erhöhte mehr und mehr den Druck - gerade Freier ließ die rechte Bahn immer mehr rauchen und drängte die Gäste fest in die eigenen Hälfte. Zunächst scheiterten die Angriffsbemühungen allerdings: Drei Freistöße von Bastians fanden nicht den Weg aufs Gehäuse von Torhüter Kiraly (15., 23. und 26.). Der hielt dann gar glänzend Tasakas Abschluss aus knapp fünf Metern, blieb allerdings Sekunden später ohne Abwehrchance. Denn Tiffert legte das Rund wieder in die heiße Zone, wo der Japaner schließlich eiskalt zum Ausgleich vollendete (35.). Die Neururer-Truppe wollte jetzt mehr, verpasste den Führungstreffer jedoch.
Der 16. Spieltag
Freiers Foul mit Folgen
Die Anfangsphase der zweiten Hälfte glich schließlich der der ersten: Zähe Angriffsbemühungen paarten sich mit einigen Foulspielen und mit dem Drang beider Teams zur Sicherheit. Die erste Torannäherung gelang den Gästen: Stahls Kopfball hatte aber nicht genug Druck, Torwart Luthe fing deshalb sicher (55.). Beide Taktiken schienen sich nun wirklich aufzuheben. Die Defensivreihen standen sicher, gewährten keine allzu großen Räume. Chancen waren deshalb absolute Mangelware. Nach einem von vielen kleineren Fouls sah zwischenzeitlich Freier seine 5. Gelbe Karte - der Außenverteidiger fehlt damit nächste Woche, genauso wie Jungwirth, der seine 5. ebenfalls sah.
Zwei Kopfballgegentore: VfL-Coach Neururer zeigte es klar an und ärgerte sich darüber. picture alliance
Lauths Negativbilanz hält
Apropos fehlen: Dem VfL ging folglich der Druck auf die Löwen flöten, die dies ihrerseits und erneut mit einer Parallele zu den ersten 45 Minuten zu nutzen wussten. Stoppelkamp hatte Raum und Zeit auf der linken Bahn, schlug eine butterweiche Flanke auf den langen Pfosten. Hier lauerte Adlung, der souverän gegen die Laufrichtung von Torhüter Luthe einnickte (61.). VfL-Coach Neururer reagierte in der Folge mit seinen ganzen drei Wechselmöglichkeiten, doch die Löwen stellten nun gekonnt die Passwege zu. 1860-Trainer Funkel brachte zwischenzeitlich Wood für Lauth und stellte damit klar, dass der Angreifer auch im 13. Spiel in Folge ohne Torerfolg bleiben würde. Zurück aufs Feld: Bochum probierte alles - vornehmlich mit langen Bällen. Nach einem solchen hatte Joker Cwielong den Ausgleich auf dem Fuß, verballerte aber überhastet (88.). So blieb es beim Auswärtserfolg der Löwen, die damit den dritten Sieg in Serie feiern und sich mehr in die obere Tabellenregion schieben konnten. Der VfL rutschte dagegen wieder etwas ab.
Bochum muss am Freitag (18.30 Uhr) beim Karlsruher SC ran, während der TSV 1860 München am Samstag (13 Uhr) Union Berlin in der Allianz Arena zu Gast hat.