Schalkes Trainer Jens Keller musste im Vergleich zum 2:0 in Bremen zweimal wechseln: Neustädter fehlte gesperrt (5. Gelbe Karte), Farfan verletzungsbedingt (Muskelprobleme). Raffael rückte daher ins offensive Mittelfeld, Moritz auf die Doppelsechs.
Leverkusens Trainer-Duo Sascha Lewandowski und Sami Hyypiä musste sein Team nach dem 1:1 gegen Wolfsburg ebenfalls umbauen. Boenisch (5. Gelbe Karte) und Reinartz (10. Gelbe Karte) waren nicht spielberechtigt und wurden von Kadlec und Kapitän Rolfes ersetzt. In der Innenverteidigung spielte zudem Toprak (nach Kapselverletzung) für Schwaab.
Die Partie der beiden Champions-League-Aspiranten begann mit aktiveren Leverkusenern, die Schalke beständig unter Druck setzten. Nach Doppelpass mit Rolfes vergab Schürrle in der 8. Minute eine frühe Führung, weil er sich frei vor Hildebrand weder zum Abspiel auf den noch besser postierten Kießling entschied, noch den Ball bei seinem Abschluss richtig traf. S04 wachte nach gut zehn Minuten auf und setzte durch Draxler gleich ein Ausrufezeichen. Nach feiner Einzelleistung des Nationalspielers parierte Leno aber gekonnt (11.).
Der 29. Spieltag
In der Folge hatten die "Königsblauen" ihre beste Phase in der ersten Hälfte und spielten bei Ballbesitz schnörkellos und geradlinig nach vorne. Raffael scheiterte mit einem abgefälschten Distanzschuss nur knapp (21.). Kurz darauf war es erneut der Brasilianer, der Leno zu einer Faustabwehr zwang (23.). Doch auch Leverkusen blieb stets gefährlich. Carvajal vergab in exzellenter Schussposition im Strafraum eine Chance, weil er den Ball nicht richtig traf (25.). Nach einer guten halben Stunde zielte Sam vom Strafraumrand nicht gut (31.).
Wieder nur wenige Minuten später war es Schürrle, der aus zentraler Position am stark reagierenden Hildebrand scheiterte (35.). Aus einer aus Schalker Sicht unglücklichen Situation heraus fiel dann aber doch noch vor der Pause die Führung für die Rheinländer: Marica war im Strafraum nach einem Kopfballduell mit Kießling liegen geblieben. Schiedsrichter Gräfe ließ aber regelkonform weiterlaufen und Leverkusen spielte - sehr zum Ärger der Schalker - den Spielzug zu Ende, und wie! Bender flankte fast von der Torauslinie an den langen Pfosten, wo Rolfes unbedrängt aus kurzer Distanz einköpfte (39.).
Pukki und Raffael kontern Kießling
Nach Wiederbeginn waren die "Königsblauen" um mehr Initiative bemüht. Die ersten zehn Minuten plätscherten jedoch weitgehend ereignislos dahin - bis Draxler mit etwas Glück am Strafraumrand zum Schuss kam, aber deutlich verzog (57.). Doch statt eines möglichen Ausgleichs fiel kurz darauf das 0:2. Kadlec schlenzte eine Freistoßflanke von der rechten Seite mit Effet Richtung langes Toreck. Im Strafraum wohl noch leicht von Kießlings Haarschopf abgefälscht, fand der Ball seinen Weg in die Maschen (58.).
Simon Rolfes trifft, im Hintergrund liegt Ciprian Marica am Boden. Getty Images
Danach sah es zunächst nicht so aus, als ob die Gelsenkirchener noch einmal zurückkommen könnten. Zu viel Stückwerk blieben die Offensivaktionen der "Knappen". Doch ein Doppelwechsel brachte neuen Schwung: Pukki und Fuchs kamen für Marica und Moritz (66.). Nur fünf Minuten später gelang dem Finnen prompt der Anschlusstreffer. Leno konnte einen Distanzschuss von Michel Bastos nicht richtig festhalten und Pukki staubte aus kurzer Distanz ab (71.).
Nun drängte Schalke mit Macht auf den Ausgleich - und wurde belohnt. Zunächst rettete Leno noch gekonnt gegen einen von Carvajal abgefälschten Distanzschuss von Fuchs (79.). Dann vergab Rolfes in der 84. Minute frei am Schalker Fünfmeterraum eine gute Schusschance, weil Hildebrand gut parierte. Ein Foulelfmeter sorgte stattdessen für eine Punkteteilung. Pukki kam nach leichtem Kontakt mit Toprak zu Fall, der obendrein auch noch wegen Notbremse vom Feld musste (86.). Raffael verwandelte vom Elfmeterpunkt mit Hilfe des linken Innenpfostens zum 2:2-Endstand, Leno hatte die Ecke geahnt (87.).
Für Schalke steht am Samstag (15.30 Uhr) die Partie bei Eintracht Frankfurt an, zeitgleich empfängt Bayer die TSG Hoffenheim.