Für Werder-Coach Thomas Schaaf wollte sich die Personalsituation im Vergleich zum 1:1 in Mainz nicht entspannen. Zu den zahlreichen verletzten und angeschlagenen Spielern gesellten sich unter der Woche noch Ekici (Leistenprobleme) und Gebre Selassie (Innenband-Reizung im Knie) hinzu. Dazu stand Bargfrede aufgrund von Knieproblemen kurzfristig gar nicht erst im Aufgebot. Arnautovic, Elia und Prödl durften dafür von Beginn an auflaufen. Auf der gegnerischen Seite hatte es Schalkes Trainer Jens Keller nach dem 3:0-Heimerfolg gegen Hoffenheim deutlich einfacher. Da Jones immer noch angeschlagen passen musste, sah er keinen Grund, seine zuletzt wieder erfolgreiche Startformation zu verändern.
Der 28. Spieltag
Bremen war sich der individuellen Klasse des Gegners bewusst und begann dementsprechend defensiv. Ab der Mittellinie attackierten die Hausherren den ballführenden Spieler aggressiv und erzwangen so immer wieder Ballverluste. Nach gut zehn Minuten schob der SVW weiter nach vorne und kam prompt zur ersten guten Gelegenheit. Nach einer Arnautovic-Flanke scheiterte erst Petersen, ehe auch de Bruyne im Nachschuss aus kurzer Distanz an Schlussmann Hildebrand hängenblieb (11.). Fünf Zeigerumdrehungen später prüfte der Belgier nach einem schönen Solo erneut S04-Keeper Hildebrand (17.). Schalke kam nicht richtig in die Partie. Die ''Knappen'' fanden kaum eine Lücke in der kompakten Defensive des Gegners. Dazu unterliefen ihnen in der Vorwärtsbewegung zu viele leichte Ballverluste. Lediglich bei einem Draxler-Freistoß musste Mielitz einmal eingreifen (20.).
Die oft fahrige SVW-Defensive machte ''Königsblau'' das Leben denkbar schwer und leitete häufig gefährliche Konter ein. Elia schickte den agilen de Bruyne, dessen Querpass in die Mitte auf Petersen jedoch zu ungenau geriet (24.). In der Folge nahm sich die Begegnung eine Auszeit. Viele Zweikämpfe im Mittelfeld prägte nun das Geschehen. Dabei holte sich Neustädter seine fünfte Gelbe Karte ab (32.). Besonders die Schalker zeigten in der Offensive kaum gefährliche Aktionen. Marica wurde im Strafraum robust durch Lukimya vom Ball getrennt (39.). In den Schlussminuten schienen beide Teams mit dem Remis zur Pause zufrieden zu sein und taten sich nicht mehr gegenseitig weh.
Lukimya patzt - Draxler und Marica sind zur Stelle
Julian Draxler (r.) bereitete mit seinem Treffer den Weg zu drei Punkten in Bremen. Getty Images
Jens Keller reagierte und brachte Raffael für Bastos. Die Bremer Defensive wirkte nun wieder äußerst schlafmützig und unkoordiniert. Dadurch kamen die Gäste prompt zur besten Chance der Partie. Nach einem Farfan-Freistoß aus dem Halbfeld scheiterte Matip völlig frei aus fünf Metern am stark reagierenden Mielitz (47.). Vier Minuten später war es dann aber soweit. Raffaels missglückter Rückpass auf Marica landete über Umwege bei Draxler, der sich nicht zweimal bitten ließ - 1:0 (51.). Und die Gelsenkirchener machten weiter Druck und hatten die mögliche Vorentscheidung auf dem Fuß. Draxler ließ Sokratis alt aussehen. Mielitz konnte die Flanke nicht festhalten, jedoch klärte Lukimya den Heber per Fallrückzieher auf der Linie (54.).
S04 bekam dann aber wieder tatkräftige Unterstützung der Schaaf-Elf. Nach einem langen Ball hätte Lukimya klären können. Sein Rückpass zu Mielitz geriet jedoch viel zu kurz. Raffael spritzte dazwischen und bediente in der Mitte Marica, der mit etwas Glück auf 2:0 erhöhte (69.). Die Gäste hatten gegen angeschlagene Bremer alles im Griff und waren dem dritten Treffer näher als der SVW dem Anschluss. Farfan scheiterte per Freistoß an Mielitz (77.). In den Schlussminuten brachten die Schalker den Sieg souverän über die Zeit, verpassten dabei sogar noch ein höheres Ergebnis. So scheiterte Raffael doppelt aus aussichtsreicher Position (83.). Am Ende war es ein aufgrund der starken zweiten Hälfte verdienter 2:0-Erfolg für Schalke.
Am nächsten Samstag (15.30 Uhr) tritt Werder Bremen bei Fortuna Düsseldorf an, später am Tag (18.30 Uhr) empfängt Schalke das Team von Bayer Leverkusen.