2. Bundesliga

Zornigers "klare Ansage" in Richtung Schiedsrichter

Urbig kehrt gegen den KSC zurück ins Fürther Tor

Zornigers "klare Ansage" in Richtung Schiedsrichter

Hat einen Drei-Punkte-Plan für den gewünschten Dreier: SpVgg-Coach Alexander Zorniger.

Hat einen Drei-Punkte-Plan für den gewünschten Dreier: SpVgg-Coach Alexander Zorniger. IMAGO/Zink

Egal, ob Spieler, Trainer, Verantwortliche oder Fans: Sie alle werteten die Fürther Leistung am vergangenen Freitag im 271. Frankenderby als Mutmacher. Anders als bei den zuvor schwachen Auftritten bei Hertha BSC (0:5) und gegen Hannover (1:3) stimmten im Duell mit dem FCN wieder der Einsatz, die Intensität und das Laufpensum. "Das Derby war ein Schritt in die richtige Richtung", ordnete Alexander Zorniger das Remis auf der Spieltags-Pressekonferenz noch einmal ein, "aber es war halt nur ein Punkt." Deshalb, so die Forderung des Trainers, "ist es jetzt wichtig, dass wir nachlegen." Der Drei-Punkte-Plan des 55-Jährigen dafür lautet: "Intensität halten, Laufleistung abrufen, Fähigkeiten mit dem Ball einbringen."

Gegen Karlsruhe feiert die SpVgg ihren 120. Geburtstag

Gegen den KSC soll der zweite Saisonsieg her, nachdem auf den furiosen 5:0-Auftaktsieg gegen Paderborn nur noch zwei Remis und drei Niederlagen gefolgt waren. Die Auftritte in Berlin und gegen 96 "waren negativ, alles andere war im Rahmen", ordnete Zorniger den bisherigen Saisonverlauf ein, doch auch er weiß: "Mit dem Blick auf die Tabelle sind alle nicht zufrieden." Und fordert: "Es gilt immer erst mal Punkte gegen den Abstieg zu holen, das haben wir bisher noch nicht in ausreichender Zahl gemacht, da müssen wir jetzt nachjustieren." Am Samstag, wenn der Verein sein 120-jähriges Bestehen feiert, sollen die drei Punkte deshalb im Fürther Ronhof bleiben - "nicht nur wegen des Geburtstags", so Zorniger, "sondern hauptsächlich auch deshalb, damit wir danach wieder ein bisschen öfter auf die Tabelle schauen können."

Im Tor soll dann auch wieder Jonas Urbig stehen. Im Derby hatte die Leihgabe des 1. FC Köln wie Mittelfeldspieler Robert Wagner, ausgeliehen vom SC Freiburg, wegen Magen-Darm-Problemen gefehlt. Nach knappe einer Woche Zwangspause sind die beiden nun wieder zurück im Training - und zumindest Urbig erhält von seinem Coach eine Einsatzgarantie: "Klare Ansage: Jonas ist unsere Nummer 1 - und wenn er bis zum Samstag wieder fit ist, dann wird er auch im Tor stehen." Denn: "Jonas hilft uns mit dem Fuß extrem im Aufbau und gibt uns in einer hohen Verteidigung die Absicherung dahinter", lobt Zorniger den erst 20-Jährigen. Andreas Linde, in der Vorsaison Stammkeeper der SpVgg, rückt trotz seiner ordentlichen Leistung im Derby deshalb aller Voraussicht nach wieder zurück auf die Ersatzbank.

Zorniger warnt vor Routine und Qualität des KSC

Gegen einen Gegner, den Zorniger als "sehr erfahrene Mannschaft" einstuft. "In der Abwehr sind eigentlich alle über 30, sie haben sehr viel Routine im Mittelfeld und mit Jerome Gondorf, Marvin Wanitzek und Paul Nebel sehr viel Qualität dort", lobt der gebürtige Schwabe und ergänzt: "Über Lars Stindl brauchen wir erst gar nicht zu sprechen, er wertet die 2. Liga extrem auf."

Bei aller seriösen Gegnervorbereitung, den Fokus aber legt Zorniger wie gewohnt auf sein Team: "Wir müssen in der Verteidigung noch konsequenter und vorm gegnerischen Tor noch sauberer in Sachen Pass und Kontrolle sein." Außerdem setzt der zweifache Familienvater auf den Heimspiel-Faktor: "Im eigenen Stadion haben wie bisher immer eine gewisse Wucht entfalten können." Ihren Teil nicht dazu beitragen werden Devin Angleberger, den seine Hand-OP immer noch außer Gefecht setzt, sowie Kerim Calhanoglu, Philipp Müller und Björn Schlicke (alle U 23). Zudem steht der Einsatz von Marco Meyerhöfer auf der Kippe, der Rechtsverteidiger musste das Training am Donnerstag wegen Wadenproblemen abbrechen.

Wir erwarten einfach, dass wir mit dem gleichen Maß gemessen werden wie andere Mannschaften auch.

Alexander Zorniger

Die PK nutzte Zorniger derweil auch, um einen Appell in Richtung Referees auszusprechen. Wie schon am 2. Spieltag beim 1:2 in Kiel musste das Kleeblatt auch jüngst im Derby eine falsche Elfmeterentscheidung gegen sich hinnehmen. "Wir sind zwar 120 Jahre alt, aber offensichtlich haben wir nicht dieses Standing wie andere Vereine", beklagte sich Zorniger und legte nach: "Das ist eine klare Ansage - auch an die Schiedsrichter. Wir erwarten einfach, dass wir mit dem gleichen Maß gemessen werden wie andere Mannschaften auch." 

Fabian Istel

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