Bundesliga

Niko Kovac: "So können wir nicht in die Saison gehen"

Gefühlsmix beim VfL-Coach nach dem Doppeltest

"Zeichen" für Kovac: "So können wir nicht in die Saison gehen"

Teils unzufrieden mit dem Doppeltest am Samstag: VfL-Coach Niko Kovac.

Teils unzufrieden mit dem Doppeltest am Samstag: VfL-Coach Niko Kovac. imago images

Einen echten Gefühlsmix präsentierten die insgesamt 26 eingesetzten Spieler ihrem Trainer beim großen finalen Doppeltest-Samstag des VfL Wolfsburg im eigenen Stadion. 1:1 hatte es nach den ersten 90 Minuten zunächst gegen den letztjährigen Tabellen-13. der italienischen Serie A, US Sassuolo, geheißen. "Im ersten Spiel haben es die Jungs richtig gut gemacht", lobte Niko Kovac hier noch und nahm lediglich die Anfangsphase heraus: "Bis auf die ersten zehn, 15 Minuten. Da hat mir die Aggressivität gefehlt."

In einer Mischung aus 4-4-2 und 4-2-3-1, in der Jonas Wind und Maximilian Philipp mal eine Doppelspitze bildeten, sich mal aber auch etwas staffelten, hatte der VfL nach ein paar verheißungsvollen Szenen der Gäste Zugriff auf die Partie gefunden und kam über die Außen mit Dzenan Pejcinovic und Jakub Kaminski selbst zu gefährlichen Aktionen. Kovac: "Da waren viele gute Elemente dabei. Wir sind viel tief gegangen, haben auch Chancen kreiert, ordentlich ausgesehen, auch gegen den Ball." So war es Wind, der einen Steckpass von Pejcinovic nach 27 Minuten gekonnt zur Führung im Tor unterbrachte. Nedim Bajrami konnte in der 42. Minute zum 1:1-Endstand egalisieren.

"Zum zweiten Spiel muss ich sagen: Das hat mir nicht gefallen"

Klare Worte fand Kovac zu jener Vertretung, die sich in der darauffolgenden Partie nach 90 Minuten Spaniens Celta Vigo (ebenfalls 13. in der abgelaufenen Saison) beugen musste. "Zum zweiten Spiel muss ich sagen: Das hat mir nicht gefallen", knurrte der Coach und legte angesichts der spärlichen Angriffskraft nach: "Wenn ich ein Spiel gewinnen möchte, muss ich schon Torchancen kreieren."

Zwar hätte der Gegner etwas tiefer, im 4-4-2-Block, verteidigt und es sei dann nicht einfach, offensive Lösungen zu finden. "Aber wir haben einen Ballbesitz gehabt, der unproduktiv war. Der war irgendwo in der Mitte und wir haben immer hin und her gespielt", monierte Kovac. "Wenn du die Tiefe nicht angreifst, dann wird es schwierig. Deswegen müssen wir das besser machen. Das war heute schon ein Zeichen: So können wir nicht in die Saison gehen."

Durch einen Standard, was dann schon ärgerlich ist.

Niko Kovac

Mit Lukas Nmecha (Probleme im Hüftbeuger nach langer Verletzungspause) fehlte den Wolfsburgern ein potenzieller Scorer. Ein paar Möglichkeiten hatten für die "zweite" Mannschaft zwar auch die drei Offensiv-Konkurrenten Patrick Wimmer, Vaclav Cerny und Tiago Tomas. Doch die Anstrengungen verpufften, Unai Nunez brachte stattdessen die Gegenseite nach einer Unachtsamkeit in der VfL-Deckung in der 29. Minute aus spitzem Winkel in Führung. Kovac: "Durch einen Standard, was dann schon ärgerlich ist. Das muss man besser verteidigen. Wir haben da unsere Abläufe, und die haben in diesem Fall nicht gestimmt."

Die Reaktion der "Wölfe"? Schlecht - in den Augen ihres Trainers. "Zweite Halbzeit habe ich nichts gesehen. Und wir lagen hinten", kritisierte Kovac. "Ich erwarte schon, dass man, wenn man hinten liegt, noch mehr probiert. Da sind wir einfach gar nicht in die Box gekommen."

Michael Richter

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