Bundesliga

Xabi Alonso zum umstrittenen 1:0: "Nicht der beste Weg"

Darmstadts Lieberknecht lobt faire Geste des Bayer-Coaches

Xabi Alonso zum umstrittenen 1:0: "Nicht der beste Weg"

Lobende Worte: Torsten Lieberknecht (re.) und Xabi Alonso.

Lobende Worte: Torsten Lieberknecht (re.) und Xabi Alonso. IMAGO/Chai v.d. Laage

Es war der Aufreger des Spiels. Unmittelbar vor dem Leverkusener 1:0 durch Victor Boniface hatten sich die Darmstädter Fabian Nürnberger und Fabian Holland heftig über den Haufen gerannt und waren dabei offensichtlich mit den Köpfen aneinander geknallt. Dennoch unterbrach Schiedsrichter Sven Jablonski die Partie nicht, so dass Bayer 04 per Konter die Führung erzielen konnte.

Wenn wir mit einem Konter so ein Tor schießen, ist das nicht der beste Weg.

Xabi Alonso

Eine Situation, die die Gemüter erregte. Und die selbst bei Leverkusens Trainer Xabi Alonso, der von der Entscheidung profitierte, kein Wohlgefühl auslöste. "Wenn wir mit einem Konter so ein Tor schießen, ist das nicht der beste Weg", räumte der 41-Jährige offen ein, der nach dem Treffer auch nicht gejubelt hatte. "Das war nicht die Situation, um ein Tor zu feiern", erklärte der Baske seine Zurückhaltung, "ich verstehe den Ärger der Darmstädter."

Dieser war groß, wird doch im Regelfall nach Kopfkarambolagen sofort unterbrochen. In diesem Fall aber eben nicht. So arg dies Thorsten Lieberknecht fuchste, so sehr erkannte er Xabi Alonsos faire Geste an. "Es ist aller Ehren wert, dass Xabi da nicht gejubelt hat, weil er gemerkt hat, dass es eine unglückliche Situation war", urteilte der Lilien-Trainer.

Lieberknechts Spitze gegen den Referee

Spiele von Bayer 04 Leverkusen

Wobei Lieberknecht sich eine Spitze gegen den Schiedsrichter nicht verkneifen konnte: "Da bin ich froh, dass ich noch gut sehe. Weil man als Schiedsrichter direkt hätte abpfeifen müssen, weil es zwei klare Kopftreffer gegeben hat." Woran kein Zweifel bestand: Nürnberger musste mit einer Schädelprellung ausgewechselt werden, Holland spielte zwar weiter, klagte aber später über Schwindelgefühle, wohl aufgrund einer leichten Gehirnerschütterung.

Auch wenn sich die beiden Darmstädter selbst über den Haufen gerannt hätten, sei ein Pfiff alternativlos gewesen, meinte Lieberknecht zurecht: "Fakt ist: Sie sind mit den Köpfen zusammengeprallt. Und dann ist es eben so im Regelwerk, dass der Schiedsrichter in dem Moment unterbrechen muss."

Trotz Frust: Darmstadt erkennt Leistungsunterschied an

Doch egal wie groß der Frust über diesen ausbleibenden Piff war: Den Blick für die Realität vernebelte dieser den 98-Verantwortlichen nicht. So kritisierte zwar auch Darmstadts Sportlicher Leiter Carsten Wehlmann Jablonski, betonte aber aufgrund der einseitigen Partie, dass diese Entscheidung den Spielausgang nicht entscheidend beeinflusst hätte. Dafür war der Leistungsunterscheid einfach zu groß. Wehlmann ganz objektiv und fair: "Wir können das alles richtig einschätzen."

Stephan von Nocks

Bilder zur Partie Bayer 04 Leverkusen gegen SV Darmstadt 98