Bundesliga

Wolfsburg vor dem Saisonfinale: Zwei Abschiede und noch immer kein neuer Boss

Der VfL beendet gegen Mainz seine enttäuschende Saison - Rogerio wurde operiert

Wolfsburg vor dem Saisonfinale: Zwei Abschiede und noch immer kein neuer Boss

Aufstieg oder Ausstieg? Wolfsburgs Sportdirektor Sebastian Schindzielorz.

Aufstieg oder Ausstieg? Wolfsburgs Sportdirektor Sebastian Schindzielorz. IMAGO/Sportfoto Rudel

Auch intern ist beim VfL Wolfsburg die Spannung groß: Wer wird der neue Boss, wer wird Nachfolger von Sport-Geschäftsführer Marcel Schäfer, der am 10. April freigestellt wurde? Manche hofften, dass sie vielleicht am Mittwoch etwas Neues erfahren, stand doch die Mitarbeiterversammlung auf dem Programm. Zuerst sprach Trainer Ralph Hasenhüttl, der das umformulierte Saisonziel "Klassenerhalt" zwei Spieltage vor Saisonende einfuhr, zur VfL-Belegschaft. Es folgten die beiden Geschäftsführer Michael Meeske und Dr. Tim Schumacher, anschließend waren die Pokalsiegerinnen Alexandra Popp und Joelle Wedemeyer an der Reihe, ehe sich Sportdirektor Sebastian Schindzielorz mit den beiden Geschäftsführern einer Fragerunde stellte. Neuigkeiten in Sachen Schäfer-Nachfolge gab es aber nicht.

Und so ist auch Schindzielorz weiterhin im Unklaren, wie es weitergeht. Wird er zum neuen Geschäftsführer befördert? Bleibt er Sportdirektor unter einem neuen Vorgesetzten? Endet seine Zeit schon wieder nach nur eineinhalb Jahren beim VfL? Aufsichtsratsboss Frank Witter hatte nach der Schäfer-Entlassung betont, dass Schindzielorz auf der A-Liste der Kandidaten stehe. An der Wertschätzung für den 45-Jährigen hat sich bis heute nichts geändert. Doch reicht das für den Schindzielorz-Aufstieg in Wolfsburg? Bildet er künftig die neue Wolfsburger Doppelspitze mit Trainer Hasenhüttl?

Die Liste der potenziellen Kandidaten wird immer länger

Was für den Ex-Bochumer spricht, ist neben der Tatsache, dass er den sportlichen Totalcrash in dieser Saison abgewendet hat und kommunikativ für die dafür notwendige Ruhe sorgte, der Umstand, dass noch keine tatsächlichen Gespräche mit Kandidaten publik wurden. Obwohl die Liste der potenziellen Schäfer-Nachfolger oder auch möglichen neuen Sportdirektoren täglich länger wird.

Doch weder bei Fredi Bobic (Ex-Boss bei Hertha BSC), Fabian Wohlgemuth (VfB Stuttgart), Dieter Hecking (bis zuletzt beim 1. FC Nürnberg), Pablo Thiam (Ex-VfL-Profi und Akademie-Leiter), Hasan Salihamidzic (Ex-Bayern-Sportvorstand), Jochen Sauer (Bayerns Akademie-Chef), Marco Neppe (zuletzt Technischer Direktor beim FC Bayern), Rouven Schröder (Sportdirektor RB Leipzig), Sebastian Kehl (Sportdirektor Borussia Dortmund) oder Marcus Mann (Sportdirektor Hannover 96) wurde es bislang nachweislich konkret. Mal ist von Mittelsmännern die Rede, die Verbindungen herstellen, mal werden Erkundigungen eingeholt. Dabei, so ist es der Wunsch, will der VfL schon in der kommenden Woche Fakten schaffen.

Casteels und Sarr werden verabschiedet

Und so wird Sportdirektor Schindzielorz am Samstag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) vor dem Spiel gegen den FSV Mainz 05 nicht verabschiedet, sondern als Verantwortlicher des VfL mit dabei sein, wenn zwei Spielern zum Abschied gedankt wird. Torwart Koen Casteels verlässt die Niedersachsen nach neun Jahren ablösefrei, der künftige Klub des belgischen Nationaltorhüters ist noch nicht bekannt. Und auch Leihspieler Amin Sarr erhält ein Abschiedsgeschenk, der Schwede kehrt zurück zu Olympique Lyon, der VfL macht wie erwartet nicht Gebrauch von seiner Kaufoption.

Gegen Abstiegskandidat Mainz definitiv nicht dabei sein wird der Brasilianer Rogerio, der nach vielen Verletzungsproblemen in seiner Bundesligadebütsaison (13 Einsätze, ein Tor) am rechten Knie operiert wurde. Auch Mattias Svanberg hatte sich in der Vorwoche bereits einer Schulter-OP unterzogen und beendete so vorzeitig seine Saison.

Thomas Hiete

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