Wolfsburgs Trainer Wolfgang Wolf nahm bei seiner Elf nach dem Teilerfolg in Cottbus (3:3) einen Wechsel vor und brachte Kennedy für den verletzten Juskowiak. Gäste-Coach Felix Magath musste auf Rot-Sünder Wenzel verzichten, für den Carnell ins Team rückte. Zwei weitere Änderungen nach dem 0:0-Heimremis gegen Hertha : Meißner kam für Todt, der mit Oberschenkelproblemen ausfiel, Seitz ersetzte in vorderster Front Ganea.
Der 6. Spieltag auf einen Blick
13.000 Zuschauer sahen in der Anfangsphase eine hellwache VfB-Elf, die mit hervorragender Raumaufteilung aufwartete. Vergab Adhemar bereits in der zweiten Spielminute frei vor Reitmaier das 1:0, als er den Ball nicht voll traf, war es wenig später Seitz, der den druckvollen Beginn der Stuttgarter mit dem Führungstreffer krönte. Der Stürmer nahm nach Alleingang aus 25 Metern Maß, von Biliskov noch leicht abgefälscht landete die Kugel unhaltbar für Reitmaier im rechten oberen Winkel (7.). Diese frühe Führung gab den Schwaben Selbstvertrauen, während die ohnehin verunsichert wirkenden Wolfsburger keinerlei Spielkonzept entwickeln konnten. Weder der zuletzt so starke Munteanu noch Akonnor auf Seiten der Heimelf fanden ein Mittel gegen die starke Defensiv-Abteilung des VfB (Meißner, Soldo). Auf der anderen Seite hielt Balakov bei Stuttgart den Regie-Stab mit sicherer Hand. Unterstützt von dem laufstarken Seitz, mit dem Kryger überhaupt nicht zu Recht kam, initiierte er vor allem über die linke Seite gefällige Angriffszüge, denen nur der konsequente Abschluss fehlte. Die Norddeutschen agierten harmlos. Ohne Mumm, ohne Sicherheit beim Kombinationsspiel kam die Wolf-Truppe zu selten gefährlich vor das von Hildebrand sicher gehütete Gäste-Tor. Bezeichnend, dass sie erst nach einer halben Stunde zu einer echten Torgelegenheit kam, als Soldo gerade noch vor Ponte retten konnte. Wolfsburg nun etwas engagierter, aber weder Petrov noch Ponte brachten ihre Flanken auf den in der Mitte frei postierten Kennedy. Auf der Gegenseite versäumte es Bordon kurz vor dem Pausenpfiff nach tollem Angriffszug über Balakov und Hleb, die Führung auszubauen, als er aus zehn Metern einen Linksschuss genau auf Reitmaier platzierte (42.). Mit Maric und Kühbauer brachte Wolfgang Wolf zu Beginn der zweiten Hälfte frische Offensivkräfte. Diese Maßnahme schien sich auszuzahlen, denn der VfL nahm nun zunächst das Heft in die Hand und gewann deutlich mehr Zweikämpfe als in den ersten 45 Minuten. Dennoch fehlte es bei der Heimelf an der Abstimmung, die starke Hintermannschaft der Stuttgarter - hier zeichnete sich vor allem Bordon aus - hatte wenig Mühe, die Angriffe abzublocken. Die Schwaben zeigten nach wie vor die bessere Spielanlage und wirkten in jeder Phase souverän. Ein von Balakov verwandelter Foulelfmeter (Kryger hatte Seitz gelegt) brachte die Stuttgarter endgültig auf die Siegerstraße. Nachdem der VfL bis auf wenige Ausnahmen auch in der zweiten Hälfte wenig Konstruktives zu Stande brachte, schaukelte die Magath-Elf den Sieg ungefährdet über die Runden.
Ein selbstbewusster Auftritt des VfB Stuttgart bescherte den Schwaben den zweiten Auswärtssieg. Gegen eine verunsichert wirkende Wolfsburger Mannschaft genügte den spielstarken Schwaben eine durchschnittliche Leistung. Beim VfL muss man sich angesichts einer desolaten Vorstellung auf eine schwere Saison einstellen.
Analyse mit Noten folgt am Sonntagabend