Wolfsburgs Trainer Pierre Littbarski war im Vergleich zur 0:3-Auswärtsniederlage in Leverkusen zu zwei Änderungen gezwungen. Friedrich (Gelb-Sperre) und Helmes (Oberschenkelverletzung) fehlten, Mandzukic und Mbokani standen daher neu in der Startelf.
Auf Seiten des 1. FC Nürnberg wechselte Coach Dieter Hecking nach dem 5:0-Sieg gegen St. Pauli einmal. Gündogan gab nach Fußverletzung und überstandenem grippalen Infekt sein Comeback in der Anfangsformation. Mak nahm auf der Bank Platz.
Beide Teams gingen von Beginn an engagiert zu Werke, wobei die Wolfsburger mehr Spielanteile besaßen. Glück hatte Nürnbergs Keeper Schäfer schon in der 2. Minute, als ein listiger Versuch von Pekarik von der rechten Seite auf dem Tornetz des FCN-Gehäuses landete. Die Franken hatten dagegen zunächst Mühe, die gut stehenden Wolfsburger ernsthaft in Gefahr zu bringen.
1. Bundesliga, 26. Spieltag
Besonders bei Flanken von außen offenbarten die Nürnberger zudem Schwächen in der Abwehr. Mbokani scheiterte mit seinem Kopfball noch an Schäfer (14.). Dann aber die "Wölfe"-Führung: Pekarik flankte von der rechten Seite an den Fünfmeterraum zu Mandzukic, der von Wolf und Wollscheid nicht angegriffen wurde, und so ungestört zu seinem ersten Bundesligator einköpfte (22.).
In der Folge zogen sich die Niedersachsen plötzlich zurück und ließen den Club besser ins Spiel kommen. Ein Distanzschuss von Ekici bereitete Benaglio erstmals Mühe (30.). Eigler fehlte es nach einer Pinola-Flanke an Präzision bei seiner Abnahme (38.). Im direkten Gegenzug bot sich dann Diego - wieder nach einer Flanke - die Chance zum 2:0, doch der Brasilianer köpfte knapp rechts am Tor vorbei.
Diese vergebene Gelegenheit und die zunehmende Wolfsburger Passivität sollten sich rächen. Unmittelbar vor dem Pausenpfiff köpfte Wollscheid nach einer Freistoßflanke von Ekici aus zentraler Position im Strafraum zum 1:1-Halbzeitstand ein (45.+1).
"Joker" Nilsson sticht
Die zweite Hälfte begann zerfahren. Viele Unterbrechungen aufgrund von Fouls ließen kaum Spielfluss aufkommen. Die erste kleinere Gelegenheit im zweiten Durchgang hatte Chandler für die Franken, dessen Distanzschuss Benaglio einige Mühe bereitete (55.).
Auf der Gegenseite hatte zweimal Schäfer für die Hausherren eine Tormöglichkeit. Erst schoss der Wolfsburger Linksverteidiger aus der Distanz über das Tor (62.), dann scheiterte Schäfer im Strafraum an seinem Namensvetter zwischen den Nürnberger Pfosten. Auch Mandzukic konnte den Club-Schlussmann nicht überwinden (70.).
In der Schlussphase erhöhten die Niedersachsen noch einmal den Druck. In der 84. Minute war der Ball im Nürnberger Tor, doch Schiedsrichter Winkmann gab den Treffer des Südkoreaners Koo nicht, weil Vorlagengeber Grafite zuvor im robusten Zweikampf mit Wollscheid den Ball mit der Hand berührte. Die "Wölfe" blieben stürmisch. Doch wieder scheiterte Mandzukic an Schäfer (87.), Cicero zielte per Kopf aus zentraler Position knapp neben das Gehäuse (89.).
Der Siegtreffer für den VfL wäre nicht unverdient gewiesen, doch es kam anders. In der Nachspielzeit köpfte der Sekunden zuvor eingewechselte Nilsson nach einem Eckball noch das 2:1 für die Franken (90.+2).
Am kommenden Wochenende reist Wolfsburg nach Stuttgart, die Nürnberger empfangen Werder Bremen.