Bundesliga

Analyse

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Wolfsburg bleibt zuhause eine Macht. Der Aufsteiger wahrte seinen Heimnimbus und gewann völlig verdient das Aufsteiger-Duell gegen eine schwache Hertha, die nach gutem Start unterging. Trainer Reimann hatte mehrere Umstellungen vorgenommen. Stammann und Novotny blieben gegenüber dem Pokalspiel bei den Werder-Amateuren zunächst auf der Bank. Dafür bekamen Tomcic als Manndecker und Kapetanovic im rechten Mittelfeld eine Chance. Keller rückte aus der Abwehr ins linke Mittelfeld vor. Und Hiemann vertrat den erkrankten Stammtorwart Zimmermann, was ihm übrigens glänzend gelang. Auch Reimanns Kollege Röber disponierte um: Dinzey, zuletzt Abfangjäger vor der Abwehr, rückte in die Deckung. Für ihn kam Andreas Schmidt ins Team, der mit Veit die Defensivabteilung im Mittelfeld verkörperte. Erstmals von Beginn an stürmte Tchami, während Roy zunächst draußen blieb. In der ersten halben Stunde dominierten die Berliner: Gute Raumaufteilung, technisch überlegen, viel druckvoller als die zögerlichen Gastgeber. Bester Mann der Hertha zu diesem Zeitpunkt: Karl, der auch um das Aufbauspiel bemühte Abwehrchef. Als Karl nach einem Foul von Ratke verletzt ausschied, erhielt das Hertha-Spiel einen Knacks. Seinen Part in der Abwehr übernahm der bemühte Rekdal, der dadurch für das Offensivspiel ausfiel. Schwächen nun in der Hertha-Abwehr. Zweimal leistete sich der in der Vorwärtsbewegung gar nicht einmal schlechte Mandreko Abspielfehler, die zu den Gegentoren führten. Beim Präger-Tor patzte zudem Hartmann, der sich anfängerhaft anstellte und Kapetanovic flanken ließ, aber auch Torwart Fiedler. Beim Kapetanovic-Traumtor schlief die komplette Hintermannschaft. Wolfsburg spielt einfachen Fußball, diesen aber sehr effektiv. Die Elf lebt vom Kampf und vom Teamgeist, weniger von technischen Feinheiten. Zumal Reyna, für das Kreative zuständig, sich diesmal zu sehr in die Defensive drängen ließ und somit für das Aufbauspiel ausfiel. Dafür überragend: Kapetanovic, immer gefährlich über rechts, an beiden Treffern beteiligt. Ein steter Unruheherd ist der flinke Präger, dessen gute Gesamtleistung geschmälert wurde, weil er drei klare Möglichkeiten ungenutzt ließ. Präger hätte das Spiel viel früher entscheiden können. So wurde es im Endfeffekt, zumal nach Reynas unglücklichem Eigentor das Spiel auf der Kippe stand, eine Zitterpartie. Mit dem glücklichen Ende für die Wolfsburger, die in diesem Stadion noch manchem Favoriten das Leben schwer machen werden.