Wolfsburgs Trainer Wolfgang Wolf musste nach der 0:4-Auswärtsniederlage bei Borussia Dortmund verletzungsbedingt auf Schnoor (Bluterguss im Adduktorenbereich) verzichten, für den Rau ins Team rückte. Greiner kam in der Dreierkette für Biliskov zum Zuge, in Mittelfeld und Angriff würfelte Wolfgang Wolf sein Team kräftig durcheinander: Für Plassnegger, Kühbauer und Petrov kamen Habryka, Munteanu und Rische von Anfang an zum Einsatz. Beim Gast aus Freiburg schenkte Coach Volker Finke bis auf eine Ausnahme (Sellimi für But) der gleichen Anfangself das Vertrauen wie bei der 1:3-Heimniederlage gegen Hertha BSC .
Der 4. Spieltag auf einen Blick
Die Anfangsphase der Begegnung bot den Zuschauern wenig Höhepunkte. Beide Teams suchten vergeblich nach einer spielerischen Linie und neutralisierten sich im Mittelfeld gegenseitig. Erst nach knapp zehn Spielminuten setzte sich der Gast erstmals in Szene, als Kobiaschwili aus 16 Metern an Reitmaier scheiterte (9.). Freiburg übernahm nun die Kontrolle, versuchte das Leder in den eigenen Reihen zu halten. Wolfsburg setzte kämpferische Qualitäten dagegen. Die Breisgauer bestimmten nun das Tempo, Chancen ergaben sich durch ihre spielerische Überlegenheit fast zwangsläufig. Sellimi scheiterte nach Flanke von Kobiaschwili mit einem Kopfballaufsetzer aus sechs Metern am gut reagierenden Reitmaier (24.), Iaschwilis Versuch aus 16 Metern hatte nicht genug Härte (26.). Erst nach einer guten halben Stunde fanden die "Wölfe" besser ins Spiel. Angetrieben vom gut aufgelegten Munteanu ergaben sich nun Chancen fast im Minutentakt, doch die ganz klare Einschussmöglichkeit war nicht dabei. Mitten in die Drangperiode der Heimelf gelang dem SC Freiburg mit einem schönen Angriff die Führung: Willi wurde am rechten Flügel freigespielt, flankte auf Sellimi, der zwei Meter vor dem Tor ungedeckt einköpfen konnte (35.). Die nachfolgenden Bemühungen der Wolf-Truppe um den Ausgleich wirkten dann schon etwas hilflos, Regisseur Munteanu fehlte die Unterstützung aus den eigenen Reihen. Freiburg kam bis zum Pausentee nicht mehr in Gefahr. Nach dem Wechsel ging Wolfsburg aggressiver zu Werke, vieles blieb aber auch jetzt Stückwerk. Deutlich anzumerken war der auf vielen Positionen veränderten Truppe die fehlende Bindung zwischen den einzelnen Mannschaftsteilen. Die Gäste zogen ihr gewohntes Kurzpass-Spiel auf, ließen Ball und Gegner laufen und bestimmten das Tempo fast nach Belieben. Sellimi hätte die Führung ausbauen können (55.), platzierte seinen Scharfschuss nach gekonnter Ballannahme aber genau auf Reitmaier. Weitere gute Ansätze verpufften, weil die Freiburger nur bis zum Strafraum konzentriert spielten, die letzte Konsequenz aber fehlte. Fast folgerichtig kam die Heimelf zum Ausgleich: Munteanu erzielte diesen mit einem haltbaren Freistoß aus 22 Metern (67.). Was folgte, war eine mit erhöhter Laufbereitschaft agierende Heimelf, die Freiburg zwar unter Druck setzte, aber aus dem Spiel heraus zu keiner klaren Gelegenheit kam. Die Finke-Elf wiederum konnte aus der offensichtlichen spielerischen Überlegenheit nun kein Kapital mehr schlagen. Wolfsburg war in der Endphase noch die bemühtere Mannschaft und hätte mit etwas Glück noch den Siegtreffer erzielen können (Kühbauer, 90.).
Es blieb schließlich bei einem leistungsgerechten Unentschieden. Freiburg wußte seine spielerische Überlegenheit nicht in einen Sieg umzumünzen, weil es nach der Führung zu fahrlässig mit den sich bietenden Gelegenheiten umging. Wolfsburg blieb aus dem Spiel heraus weitgehend harmlos, verdiente sich das Remis aber durch einen großartigen Kampfgeist.
Analyse mit Noten folgt am Sonntagabend