Wolfsburgs Trainer Andries Jonker nahm nach der 1:2-Niederlage beim Hamburger SV zwei Änderungen vor: Jung (Oberschenkelverletzung) und Blaszczykowski (Adduktorenprobleme) wurden durch Träsch und Didavi ersetzt.
Braunschweigs Coach Torsten Lieberknecht veränderte seine Startelf nach dem 2:1-Heimsieg gegen den Karlsruher SC am letzten Spieltag auf vier Positionen: Moll, Hochscheidt, Omladic und Hernandez begannen für Khelifi, Kumbela (beide Bank), Biada und Abdullahi (nicht im Kader).
Wolfsburg begann in einer 4-2-3-1-Grundformation. Hinter der einzigen Spitze Gomez sollten Ntep, der immer wieder mit viel Tempo nach innen zog, Didavi und Malli das Offensivspiel ankurbeln. Braunschweig dagegen agierte in einem 4-4-2-System mit einer Doppelsechs, die Moll und Boland bildeten. Offensiv lief bei den Gästen in der ersten Hälfte vor allem über das rechte Offensivduo Omladic und Nyman viel. Ansonsten war die Lieberknecht-Elf vor allem in der Anfangsphase um eine stabile Defensive bemüht.
Wolfsburger Gefahr bei Standards - Boland mit der besten Chance
Das Konzept ging in den ersten Minuten auf. Zwar war der VfL in der ersten Hälfe die tonangebende Mannschaft, wirklich gefährlich wurde es aber nur bei Standards. Nach Freistoß-Hereingaben von Malli verpassten Luiz Gustavo (2.) und Gomez (11.) die frühe Führung der Wölfe. In der 20. Minute musste Eintracht-Keeper Fejzic einen dritten Freistoß von Malli zur Seite abwehren. Braunschweigs Offensivbemühungen blieben in dieser Phase überschaubar - bis Boland die bis dahin beste Chance vergab. Nyman ließ Gerhardt auf der rechten Seite alt aussehen und chippte den Ball an die Kante des Fünfmeterraums. Boland stürmte heran und köpfte den Ball aus kurzer Distanz einen halben Meter neben das Tor (23.). Auf der Gegenseite scheiterte Didavi mit einem Distanzschuss an Fejzic (26.), ansonsten neutralisierten sich beide Mannschaften.
Stegemanns doppelte Fehlentscheidung
Gut zehn Minuten vor dem Pausenpfiff kochten die Emotionen hoch: Einen hohen Ball an die Strafraumkante legte Gomez auf Malli ab - nahm dabei aber die Hand zu Hilfe. Schiedsrichter Stegemann übersah das allerdings und pfiff Sekunden später Handelfmeter für Wolfsburg, weil Valsvik Mallis Schuss aus kurzer Distanz an den Arm geschossen bekam (34.). Eine doppelte Fehlentscheidung, die zum Führungstor für den Bundesligisten durch Gomez führte (35.).
Bundesliga-Relegation 2017
Nach dem Seitenwechsel gehörten den Gastgebern, bei denen Vieirinha für Ntep ins Spiel kam, die ersten Chancen: Didavi schloss einen vielversprechenden Konter mit einem Schuss ans Außennetz ab (50.), kurz darauf parierte Fejzic einen Gomez-Kopfball aus kurzer Distanz (55.) und vereitelte auch Didavis Versuch (59.).
Braunschweig fehlte es nach der Pause offensiv an Zielstrebigkeit und Ideen. Lieberknecht reagierte und beorderte Kumbela (für Nyman) und Schönfeld (für Moll) ins Spiel. Die Maßnahmen machten sich allerdings nicht sofort bemerkbar, stattdessen kam es für die Eintracht richtig bitter: Kumbela musste nach nur zwölf Minuten mit einer Muskelverletzung wieder ausgewechselt werden. Ihn ersetzte Zuck (72.).
Kaum Torchancen in der Schlussphase
Torchancen waren nun auf beiden Seiten rar gesät. Boland verfehlte das Tor deutlich (63.), danach passierte in den Strafräumen wenig. Braunschweig hatte Mühe, die Balance zwischen Offensive und Defensive zu finden. Zwar suchte der Zweitligist immer wieder den Weg nach vorne, kam aber zu keinen klaren Tormöglichkeiten mehr. Wolfsburg dagegen verwaltete den Vorsprung, VfL-Keeper Casteels hatte in der Nachspielzeit mit Reichels Distanzschuss keine Probleme. So blieb es beim knappen 1:0-Sieg für den VfL.
Das Rückspiel in Braunschweig steht am kommenden Montag (20.30 Uhr) auf dem Programm.