Bundesliga

Wird Chidera Ejuke für Hertha-Trainer Dardai zum X-Faktor?

Herthas Nigerianer nach seinem Comeback im Angriffsmodus

Wird Ejuke für Dardai zum X-Faktor im Finish?

Hertha-Trainer Pal Dardai setzt große Hoffnungen auf Rückkehrer Chidera Ejuke.

Hertha-Trainer Pal Dardai setzt große Hoffnungen auf Rückkehrer Chidera Ejuke. IMAGO/Nordphoto

Gute zehn Minuten gewährte Pal Dardai bei seiner Rückkehr als Trainer dem Linksaußen - und warf die eigene Planung über den Haufen. Eigentlich, sagt der Ungar, "war mein Plan, Chidi noch einmal richtig trainieren zu lassen", bevor er ihn wieder in der Liga ranlässt. Dann ging doch alles etwas schneller für den Mann, der im Januar-Trainingslager in Bradenton/Florida im Testspiel gegen The Villages SC (7:1) eine Bänderverletzung im Knie erlitten hatte.

Dardai, kein Zweifel, verspricht sich für die Schlussphase der Saison eine Menge vom nigerianischen Nationalspieler, den Hertha im vergangenen Sommer für eine Saison von ZSKA Moskau ausgeliehen hat. "Er ist ein wichtiger Spieler für uns mit seinem Eins-gegen-eins", lobt Dardai, "er kann den Gegner unter Druck setzen."

In der Tat: Ejuke, der mit 19 Jahren aus seinem Heimatland nach Europa gewechselt war und für den es über Norwegen (Valerenga Oslo) und die Niederlande (SC Heerenveen) im August 2020 für eine Ablöse von 11,5 Millionen Euro zu ZSKA Moskau ging, hat dank seines Tempos und seiner Finten eine Unberechenbarkeit und Dynamik, die Herthas Spiel gut tut. An guten Tagen mischt er die Gegner reihenweise auf. Das Problem: Effizienz und Entscheidungsfindung passten bisher oft nicht. Ejuke ist nach 16 Bundesliga-Einsätzen noch ohne Tor (drei Assists) - und trotzdem einer der Hoffnungsträger für das Saison-Finish.

Dardais Plan: "Ich hoffe, er bleibt gesund. Wir bauen Chidi so auf, dass er im nächsten Heimspiel (am 6. Mai gegen den VfB Stuttgart, d. Red.) topfit sein wird." Vorher, am Sonntag, wartet mit Meister FC Bayern eine hohe Auswärtshürde. Dass Dardai seinen schnellsten Spieler zur Dienstreise in den Süden mitnehmen wird, davon ist auszugehen. Auf einen Top-Speed von 35,04 km/h bringt es Ejuke in dieser Saison. Das ist teamintern vor Dodi Lukebakio (34,97 km/h) Platz eins - und ligaweit Platz 32. Dass kein Hertha-Profi unter den schnellsten 30 Spielern der Liga rangiert und nur drei unter den Top 100 (neben Ejuke und Lukebakio noch Filip Uremovic mit 34,36 km/h auf Platz 78), auch das sagt etwas aus über eine Kaderzusammenstellung, die nicht nur im Bereich Geschwindigkeit misslungen ist.

Steffen Rohr

Fussball, Herren, Saison 2022 23, 1. Bundesliga, Hertha BSC, Training, Trainer Pal Dardai (Hertha BS

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