Bundesliga

Wind wie Bendtner? Solbakken ist überzeugt: "Niemals"

Wolfsburger Neuzugang steht zur Wahl als "Rookie des Monats" - Der Pepi-Zusammenhang

Wind wie Bendtner? Solbakken ist überzeugt: "Niemals"

Sorgt für reichlich zufriedene Gesichter beim VfL: Jonas Wind.

Sorgt für reichlich zufriedene Gesichter beim VfL: Jonas Wind. NurPhoto via Getty Images

Sein Start in der Bundesliga, das lässt sich nach nun fünf Partien im deutschen Oberhaus sagen, ist gelungen. Jonas Wind, Ende Januar für zwölf Millionen Euro vom FC Kopenhagen verpflichtet, kam, sah und traf. Zweimal bereits, was den 23-jährigen Dänen direkt zum von der DFL auserwählten Kandidaten als "Rookie des Monats" macht. Nicht sonderlich überrascht von der schnellen Anpassung ist sein Ex-Trainer: Stale Solbakken.

Vier Jahre ist es her, da warf der Norweger, der 2011/12 den 1. FC Köln in der Bundesliga trainierte, den damals 19 Jahre jungen Wind beim FC Kopenhagen ins kalte Wasser. Wind feierte sein Profidebüt in der Europa League beim Gastspiel bei Atletico Madrid (0:1). "Er war bereit", erinnert sich Solbakken, unter dem Wind anschließend in insgesamt 61 Partien 22 Tore erzielte. "Er hat sich rasch entwickelt", berichtet der Fußballlehrer und aktuelle Nationaltrainer Norwegens. "Jonas hat sich schnell an das Profiniveau in Dänemark angepasst." Dass ihm das auch in Deutschland gelingt, daran hat Solbakken keine Zweifel? "Er schafft das, davon bin ich überzeugt."

Sein vermeintliches Defizit gleicht Wind mit anderen Fähigkeiten aus

Obwohl in der Bundesliga das Tempo höher sei und der 1, 90 Meter lange Stürmer nicht der Schnellste. "Aber das war er noch nie." Dieses vermeintliche Defizit gleiche Wind mit anderen Fähigkeiten aus. Solbakken hebt dessen "enormes Spielverständnis" hervor, "seine Ballkontrolle, er setzt seine Nebenleute gut ein, ist clever im Abschluss". Das Kopfballspiel "ist in Ordnung, da muss er noch mutiger und robuster werden. Aber er hat ein gutes Gespür, wohin der Ball kommt."

Jonas ist ein kluger und ruhiger Typ, auch außerhalb des Platzes.

Solbakken über Wind

Welches er in Dänemark bereits unter Beweis gestellt hat. Wind kam auf 46 Tore in 114 Pflichtspielen für Kopenhagen, obendrein erzielte er in zwölf Länderspielen vier Treffer. Dass der 23-Jährige nach dem Millionen-Deal und seinem Traumstart in der Bundesliga die Bodenhaftung verlieren könnte - Landsmann Nicklas Bendtner hatte in Wolfsburg einst viele Hände über den Köpfen zusammenschlagen lassen - hält sein ehemaliger Trainer für ausgeschlossen. "Niemals", sagt Solbakken, "Jonas ist ein kluger und ruhiger Typ, auch außerhalb des Platzes."

Und wo ist er auf dem Rasen am besten aufgehoben? "Am besten ist er als Neuneinhalb, auch ganz vorne, wenn er einen Partner um sich herum hat. Jonas ist keiner, der in die Tiefe geht." Im Gegensatz zu Lukas Nmecha, der nach seinem Knöchelbruch am vergangenen Wochenende gegen Union Berlin (1:0) sein Comeback feierte. Vorne Nmecha, dahinter Wind und Max Kruse? "Das", findet Solbakken, "klingt sehr gut."

Der Pepi-Zusammenhang

Detail am Rande: Hätte der VfL Wolfsburg im Januar das Rennen um das US-Talent Ricardo Pepi gewonnen, wäre es nicht zum Winter-Transfer von Wind gekommen. Als die Forderungen des FC Dallas für Pepi jedoch die 15 Millionen Euro überstiegen, die der VfL zu zahlen bereit gewesen wäre, stoppten die Manager Jörg Schmadtke und Marcel Schäfer ihre Bemühungen um den Angreifer. Pepi (noch ohne Treffer) wechselte für 16 Millionen Euro nach Augsburg, Wind kam für zwölf Millionen aus Dänemark - und sorgt für reichlich zufriedene Gesichter beim VfL.

Thomas Hiete

Durchweg die gleiche Note: Die kicker-Elf des 25. Spieltags