Bundesliga

Wimmers Frust, Arnolds "Rekorde"

Wolfsburgs interessante Statistiken

Wimmers Frust, Arnolds "Rekorde"

Schaffte ein seltenes Kunststück: Maximilian Arnold.

Schaffte ein seltenes Kunststück: Maximilian Arnold. IMAGO/Susanne Hübner

Wolfsburgs Kapitän Maximilian Arnold erzielte beim 2:2 ein Eigentor, verschoss zudem einen Strafstoß - und schrieb damit ein Stück Bundesliga-Geschichte. Der 28-Jährige ist erst der dritte Spieler mit solch einem unrühmlichen Doppel-"Rekord".

Zuvor "schafften" dies in bald 60 Jahren Bundesliga nur die beiden Kaiserslauterer Mario Basler (am 34. Spieltag 1999/00 gegen 1860 München) und Stefan Kuntz (am 6. Spieltag 1991/92 gegen Eintracht Frankfurt). Arnold ist knapp 23 Jahre nach dem letzten Kuriosum dieser Art allerdings der einzige Spieler, dem dies bereits in der ersten Hälfte passierte.

Noch mehr interessante Statistiken

Und weiter geht es mit interessanten Statistiken, die das Wolfsburger 2:2 gegen den FC Augsburg am vergangenen Samstag begleiten: Ins eigene Tor traf Wolfsburgs Rekordspieler Arnold (310 Bundesligaspiele für die Niedersachsen seit November 2011) bereits in der zweiten Minute.

Wir dürfen keine Ausreden beim Schiedsrichter suchen

Patrick Wimmer

Keinem Wolfsburger unterlief jemals so früh ein solcher Fauxpas - frühere Eigentore erzielten nur Leon Goretzka (2018/19 im Trikot des FC Bayern), Bernard Dietz (1979/80 als Spieler des MSV Duisburg) und Karl-Heinz Wirth (1968/69, Frankfurt), jeweils in der ersten Spielminute.

Dass Wolfsburg gegen die Augsburger 23 Torschüsse abgab (der höchste Wert dieses Teams seit Dezember 2019, damals 29 beim 1:1 gegen Schalke) sorgte angesichts der Ausbeute für Frust bei Patrick Wimmer.

"Wir hatten die Chancen", haderte der Österreicher, der selbst mehrfach aussichtsreich vergab, allerdings auch mehrfach hart von seinen Gegenspielern attackiert wurde - etwa in der Szene, die zu Arnolds vergebenem Elfmeter führte.

"Wenn man sich die erste Halbzeit anschaut … Ich glaube, sie haben richtig viel gefoult, auch wenn es nur kleine Fouls waren. Wir haben gewusst, dass das so kommt. Dass der Schiedsrichter nicht früher Gelbe Karten zeigt, das müssen Sie ihn fragen, das steht nicht in meiner Entscheidung." Doch eines stellt Wimmer auch klar: "Wir dürfen keine Ausreden beim Schiedsrichter suchen."

Patrick Wimmer

"Wir hatten die Chancen": Patrick Wimmer. IMAGO/Eibner

Kovacs differenzierter Blick

Niko Kovac sah die erwartet robuste Gangart des Gegners und die großzügige Leitung durch Referee Martin Petersen aus zwei Blickwinkeln. "Ich bin ein Befürworter, dass man laufen lässt. Es ist nicht immer alles Foul. Es gibt einen besseren Spielfluss, mehr Dynamik", so der Trainer, allerdings: "Das eine oder andere Mal hätte ich mir eine Gelbe Karte für ein Foul des Gegners gewünscht. Aber okay, im Großen und Ganzen war es solide, mehr aber auch nicht."

Immerhin: Erstmals seit September 2017 konnte Wolfsburg trotz eines Zwei-Tore-Rückstands zur Pause am Schluss noch punkten. Damals gab es unter Ex-Coach Martin Schmidt gegen Bayern München ebenfalls noch ein 2:2 nach einem 0:2-Pausenstand. Richtig Freude über den Lucky Punch, den Felix Nmecha mit dem 2:2 in allerletzter Sekunde setzte, wollte dennoch nicht aufkommen bei den "Wölfen".

Diese sind nun seit fünf Heimspielen ohne Sieg (drei Remis, zwei Niederlagen) - zuletzt gab es eine solche Negativserie von März bis Oktober 2020 (sieben Partien). In der Tabelle fielen die Grün-Weißen vom siebten Platz, den man in der Endabrechnung mindestens erreichen möchte, vorerst auf einen eher ernüchternden neunten Rang ab. Die diesmal siegreichen Leverkusener und Mainzer zogen bis auf Weiteres vorbei.

Michael Richter

Bilder zur Partie VfL Wolfsburg gegen FC Augsburg