2. Bundesliga

Schalke: Wilmots kommt - muss Asamoah nun gehen?

Kompetenzbereich überschneidet sich

Wilmots kommt - muss Asamoah nun gehen?

Sein Vertrag läuft im Sommer aus: Gerald Asamoah.

Sein Vertrag läuft im Sommer aus: Gerald Asamoah. IMAGO/Zink

Aus Schalkes Trainingslager an der Algarve (Portugal) berichtet Toni Lieto

Als Sportdirektor soll Marc Wilmots ab sofort die gesamtsportliche Verantwortung tragen, das haben die Schalker in einer Klubmitteilung am Donnerstag bekanntgegeben. Wilmots' Kernkompetenz liegt in der Kaderplanung - inklusive Trainer-Team und Staff. Der Zusatz, den der neue Vorstandsvorsitzende Matthias Tillmann in dem Statement wählte, lässt aber aufhorchen.

Tillmann sagt, Wilmots werde "außerdem durch seine Nähe zu Trainer und Team in der Lage sein, frühzeitig Tendenzen und mögliche Dynamiken innerhalb der Lizenzmannschaft zu spüren". Genau das ist seit Jahren die Beschreibung, die auf den Job von Gerald Asamoah zugeschnitten ist. Als Leiter der Lizenzspielerabteilung füllt er seine Rolle als empathischer "Gradmesser" in der häufig als kompliziert beschriebenen Kabine der Königsblauen aus.

Asamoah hat ambitionierte Ziele

Für die Vereinsikone, seit jeher ein Publikumsliebling, scheinen die Tage nun also gezählt. Sein Vertrag läuft im Sommer aus, als reiner "Grüßonkel" wird sich der frühere Angreifer nicht bei seinem Herzensklub einbringen wollen. Er hat ambitionierte Ziele: Asamoah befindet sich gerade in der Ausbildung zum Sportdirektor - eine solche Aufgabe würde er zeitnah dann gerne auch im Profifußball annehmen. Auf Schalke ist diese Tür durch Wilmots' Engagement jetzt definitiv zu.

Gedanke an Wilmots als Trainer liegt nahe

Oder entwickeln sich die Dinge auf Schalke doch irgendwann mal wieder in eine völlig unerwartete Richtung? Mit Wilmots, für den die Rolle als Sportdirektor neu ist, haben sich die Königsblauen einen Mann ins Boot geholt, der schon als Cheftrainer viel Erfahrung gesammelt hat. Er war bereits belgischer (2012 bis 2016), ivorischer (2017) und iranischer (2019) Nationaltrainer, auch bei Schalke 04 saß er vor fast 21 Jahren mal ein paar Monate auf der Trainerbank.

Karel Geraerts, seit Herbst Cheftrainer, muss aktuell natürlich nicht um seinen Platz fürchten, allerdings dreht sich der Wind auf Schalke manchmal sehr schnell. Thomas Reis, im Sommer noch als großer Heilsbringer gefeiert und nur wenige Wochen später entlassen, kann ein Lied davon singen. Alles Zukunftsmusik, gewiss, aber: Sollte Geraerts irgendwann einmal als Trainer in die Bredouille geraten, ist der Gedanke an Wilmots als Nachfolger nicht mehr weit. Zumal der Name Wilmots bei der Suche nach Trainern auf Schalke bereits in der jüngeren Vergangenheit immer wieder genannt worden war ...

Asamoah peilt nächsten Schritt als Sportdirektor an

Klar ist: Darauf würde Asamoah nicht spekulieren wollen. Der 45-jährige, Vizeweltmeister 2002 und WM-Dritter beim Sommermärchen 2006 sowie zweimaliger Pokalsieger mit Schalke (2001 und 2002), hat bereits erste Erfahrungen als Manager gesammelt - wenn auch nur als Verantwortlicher der Schalker U 23 zwischen 2016 und 2019, ehe er Teammanager der Lizenzmannschaft wurde und später "Leiter der Lizenzspielerabteilung". In den nächsten Monaten soll der nächste Schritt folgen - als Sportdirektor bei einem Profiklub.

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