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BVB News | Wie Tuchel den Anstoß für Sahins Trainerkarriere gab

Ex-Profi erinnert sich im Mai 2022 im kicker-Interview

Wie Tuchel den Anstoß für Sahins Trainerkarriere gab

Zwischen 2015 und 2017 gemeinsam beim BVB am Werk: Nuri Sahin (li.) und Thomas Tuchel.

Zwischen 2015 und 2017 gemeinsam beim BVB am Werk: Nuri Sahin (li.) und Thomas Tuchel. imago/Jan Huebner

Eigentlich, so schilderte es Nuri Sahin im Interview mit dem kicker im Mai 2022, hatte er für seine Karriere nach der aktiven Laufbahn andere Pläne. Er hatte einst vor, "einmal Michael Zorc zu werden. Also Sportdirektor." Viele Jahre - in denen er mit dem BVB große Erfolge feierte und türkischer Nationalspieler wurde - verfolgte er dieses Vorhaben. Bis Thomas Tuchel Trainer von Borussia Dortmund wurde.

"Ich habe extrem viel aus der Zeit mit ihm mitgenommen", betonte Sahin, der zwar auch einräumte, mit dem heutigen Bayern-Coach so manche Auseinandersetzung ausgefochten zu haben. Aber: "Thomas ist ein unglaublich guter Trainer. Fachlich ein Monster, mit einem Weltklasse-Training. Und wie er an der Taktiktafel stand oder mit uns die Videoanalysen machte - das war überragend."

Tuchel war es schließlich auch, der den finalen Anstoß gab, dass sich Sahin schließlich doch für das Traineramt entschloss - nach einem vergeigten Testspiel. "Thomas war unzufrieden, weil manche von uns dachten, es sei ja nicht so schlimm, weil es nur die Vorbereitung sei. Dann zeigte er uns Szenen von John Terry und Carles Puyol. Nicht aus Pflichtspielen, sondern aus vermeintlich unbedeutenden Tests, damit wir sehen, mit welcher Intensität sie auch in solchen Partien verteidigt haben", erinnerte sich Sahin. "Thomas fand damals so beeindruckende Worte dazu, dass ich aus der Sitzung rauskam und zu Marcel Schmelzer und Oliver Kirch meinte: 'Ich will Trainer werden.'"

So kam es: Nach einem kurzen Intermezzo im Trainerstab beim von ihm finanziell unterstützten RSV Meinerzhagen im Amateurbereich wurde er im Oktober 2021 Trainer und Sportdirektor in Personalunion bei Antalyaspor und absolvierte dort überzeugende Arbeit.

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Nun kehrt er zum BVB zurück, dort wo er einst unter Jürgen Klopp seine größten Erfolge als Spieler feierte - klar, dass der heutige Liverpool-Coach die prägendste Figur für ihn war ("Er ist der perfekte Mensch"). Ob Sahin selbst eines Tages in die Fußstapfen seines ehemaligen Trainers treten wird, bleibt offen. "Als ich damals den BVB verlassen habe (August 2018, Anm. d. Red.) und nach Bremen gegangen bin, saß ich abends mit meiner Frau zu Hause und sagte zu ihr: Ich glaube, ich habe irgendwann das Zeug dazu, diesen Verein zu trainieren. Aber ich weiß, dass ich mir das jeden Tag hart erarbeiten muss."

Eins ist aber klar: "Ich habe nie einen Hehl daraus gemacht, dass Borussia Dortmund eine Herzensangelegenheit für mich ist und ich davon träume, einmal als Trainer einen Sieg vor der Südtribüne zu feiern." Als Assistenzcoach könnte dieser Traum für Sahin schon bald in Erfüllung gehen.

pau

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