Bundesliga

BVB: Was für Nuri Sahin und Sven Bender sprach

Ex-Profis verstärken Trainerteam des BVB

Neue Impulse von alten Bekannten: Was für Sahin und Bender sprach

Rückkehr an alte Wirkungsstätte: Nuri Sahin (li.) unterstützt künftig BVB-Chefcoach Edin Terzic (M.) an der Seitenlinie.

Rückkehr an alte Wirkungsstätte: Nuri Sahin (li.) unterstützt künftig BVB-Chefcoach Edin Terzic (M.) an der Seitenlinie. IMAGO/Kirchner-Media

Zwischen den Weihnachtsfeiertagen und Silvester passiert im Land normalerweise nicht allzu viel, bei Borussia Dortmund aber war man in den vergangenen Tagen alles andere als untätig. In der sogenannten Elefantenrunde am Donnerstag nach dem letzten Spiel des Jahres gegen Mainz (1:1) hatten die Verantwortlichen um Klubboss Hans-Joachim Watzke, Sportdirektor Sebastian Kehl und Trainer Edin Terzic gemeinsam mit dem externen Berater Matthias Sammer beschlossen, sich für die zweite Saisonhälfte personell in einigen Bereichen neu aufzustellen.

Am Freitag nun vermeldete der BVB Vollzug: Nuri Sahin und Sven Bender stoßen neu zu Terzic' Trainerteam, der bisherige Assistent Armin Reutershahn verlässt dagegen den BVB. Es ist ein personeller Kniff, der dabei helfen soll, die sportlichen Leistungen zu verbessern und die internen Wogen zu glätten. Sahin und Bender sind echte BVB-Legenden, feierten beide doch große Erfolge mit der Borussia.

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Der in Lüdenscheid geborene Sahin, der in den vergangenen zwei Jahren als Head of Football beim türkischen Erstligisten Antalyaspor sowohl als Trainer als auch als Sportdirektor sehr überzeugende Arbeit leistete, wurde bei der Borussia ausgebildet, führte den BVB 2011 zum Meistertitel und stand 2013 im Champions-League-Finale. Bei Feyenoord Rotterdam, Real Madrid und dem FC Liverpool sammelte der heute 35-Jährige zudem Erfahrungen im Ausland.

Der 34-jährige Bender spielte von 2009 bis 2017 beim BVB, gewann mit Dortmund zwei Meisterschaften (2011, 2012) und zweimal den DFB-Pokal (2012, 2017), ehe er seine Karriere bei Bayer Leverkusen fortsetzte. Nach seinem Karriereende arbeitete er zuletzt als Junioren-Co-Trainer für den DFB und stand dabei immer mit dem BVB in Kontakt. Auch eine Rückkehr war bereits häufiger ein Thema in den Gesprächen. Nun fühlte sich der ehemalige Nationalspieler bereit für den Schritt zurück ins Profi-Geschäft - in einer neuen Rolle.

Die Idee kam von Terzic

Nicht nur im Trainerteam, sondern auch im Spielerkader könnte der BVB Sahin und Bender in ihrer Karriere-Höchstform aktuell gut gebrauchen. Sahin war als Achter lange Zeit die prägende Figur im Dortmunder Mittelfeld, Bender räumte als klassischer Sechser ab. Jetzt soll das neue Assistenten-Duo gemeinsam mit Chefcoach Terzic ab dem Trainingsstart am 2. Januar dafür sorgen, dass der BVB diese Problemzone in den Griff bekommt.

Für Sahin und Bender sprach neben ihren fachlichen Qualitäten auch ihre gute Verbindung zu wichtigen Akteuren im Klub. Mit Kehl sowie den Führungsspielern Mats Hummels und Marco Reus spielten beide Seite an Seite, auch mit Terzic sind sie seit langem bekannt. Der Dortmunder Trainer war es nach kicker-Informationen auch, der die Idee, das Duo zu verpflichten, in der Analyserunde vorbrachte - und damit auf breite Zustimmung traf.

Sahin soll die noch fehlende UEFA-Pro-Lizenz erwerben

Für Sahin ist es zunächst ein Rückschritt, war er zuletzt doch bereits als hauptverantwortlicher Chef bei Antalyaspor tätig. Doch der frühere Stratege, der bereits zu aktiven Spielerzeiten oft wie ein Fußballlehrer dachte und sich entsprechend viel bei seinen eigenen Trainern wie etwa Jürgen Klopp, José Mourinho oder Thomas Tuchel abschaute, ließ sich in intensiven Gesprächen mit dem ihm bestens bekannten BVB-Boss Watzke davon überzeugen, die Rückkehr nach Dortmund anzugehen.

In Dortmund soll er nun die noch fehlende UEFA-Pro-Lizenz erwerben, um künftig auch in einer Top-Liga in verantwortlicher Position an der Seitenlinie zu stehen. Klar ist damit, dass der BVB langfristig in ihm einen potenziellen Nachfolger für Terzic bereits im Klub hätte. Wie der Cheftrainer und Kehl sind auch Sahin und Bender zunächst bis zum 30. Juni 2025 an den BVB gebunden.

Risiko-Chancen-Abwägung sprach für das Duo

Frei von Risiko für Terzic ist die von ihm selbst initiierte Neuaufstellung also nicht. Doch die Chancen, die er und der Klub, dem der 41-Jährige seit vielen Jahren eng verbunden ist, darin sahen, wogen am Ende der Entscheidungsfindung offenbar schwerer - könnten am Ende doch alle davon profitieren, sollte der Plan wie gewünscht ausgehen.

Nach der Leistungsdiagnostik am 2. Januar starten Terzic, Sahin und Bender mit ihrem Team am 3. Januar ins Trainingslager nach Marbella, um dort den Grundstein für die angestrebte Aufholjagd zu legen. Die Arbeit für das neu formierte Trio allerdings startet sofort - denn es gibt viel zu tun.

Matthias Dersch

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