Bundesliga

Bayer Leverkusen: Wie aus dem Spiel der Superlative eine Nullnummer wurde

Leverkusen erzielt beim 0:0 gegen Gladbach diverse Bestwerte

Wie aus Bayers Spiel der Superlative eine Nullnummer wurde

Erstes Remis nach zuvor vier Bundesligasiegen in Folge: Jeremie Frimpong ärgert sich.

Erstes Remis nach zuvor vier Bundesligasiegen in Folge: Jeremie Frimpong ärgert sich. IMAGO/Mika Volkmann

Es war ein Spiel, dessen Ergebnis niemanden im Leverkusener Lager zufriedenstellen konnte. Zu groß war die Überlegenheit der Werkself beim 0:0 gegen Gladbach gewesen. Natürlich sprachen Angreifer Jonas Hofmann und Geschäftsführer Simon Rolfes nachher von einer "Enttäuschung" wegen der "zwei verlorenen Punkte".

Dies hatte genauso seine Berechtigung wie Rolfes' Feststellung: "Es war kein schlechtes Spiel von uns." Stellte dies doch alles andere als einen verklärten Blick auf die 90 Minuten dar. Vielmehr sprach die Nullnummer dem Spielverlauf Hohn und Spott. Lieferte Bayer 04 aus statistischer Sicht doch eine Partie der Superlative ab.

So kam der Werksklub auf 70 Ballkontakte im gegnerischen Strafraum - so viele hatte noch keine andere Mannschaft seit der detaillierten Datenerfassung erreicht. Dabei spielten Granit Xhaka und Co. 446 Pässe im gegnerischen Drittel - auch das gab es noch nie zuvor. Zum Vergleich: Gladbach kam nur auf 44 Zuspiele im eigenen Angriffsdrittel.

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51 Prozent des Spiels fanden in Leverkusens Angriffsdrittel statt, nur neun Prozent in Leverkusens hinterem Drittel. Statistischer Beleg dafür, dass mehr drückende Überlegenheit kaum möglich ist.

Chancenwucher und Bestwerte

Die Konsequenz daraus waren diverse neue Leverkusener Bestmarken:

- So feuerte Bayer 28 Torschüsse ab - Höchstwert für die Werkself seit dem 19. Spieltag 2021/22
- So spielte Bayer 947 Pässe - Bestwert in der Bundesliga seit dem 32. Spieltag der Saison 2018/19 (auch damals Bayer mit sogar 1058)
- Bayer kam auf eine Passquote von 92,3 Prozent - einen besseren Wert hatte der Klub zuletzt am 22. Spieltag der Saison 2018/19 erzielt. In der Liga kam zuletzt der BVB am 29. Spieltag 2020/21 auf eine bessere Passquote (92,5 Prozent)

Dass es am Ende trotz zehn eigener Chancen nicht zu einem einzigen Treffer und damit nicht zum Sieg reichte, hatte es zuletzt in der Bundesliga am 33. Spieltag 2021/22 beim Kölner 0:1 gegen Wolfsburg gegeben, als der FC zehn Tormöglichkeiten ausließ. Leverkusen war dies letztmals am 18. Spieltag 2018/19 beim 0:1 gegen Gladbach passiert, hatte damals ebenfalls zehn Chancen.

Den Wucher, den Bayer mit diesen betrieb, belegen die Werte vom Samstag. So hatte Leverkusen einen Expected-Goals-Wert, der die Chancen-Qualität darstellt, von 2,99. Nur Leipzig erzielte beim 0:1 gegen Frankfurt am 17. Spieltag einen höheren Wert, ohne zu treffen (3,56).

Es kam also viel zusammen beim 0:0 gegen Gladbach. Bei einem Leverkusener Sieg wäre derselbe dominante Auftritt in den höchsten Tönen gelobt worden. Doch so fand am Ende niemand bei Bayer die eigenen Superlative wirklich super.

Stephan von Nocks, Ullrich Schindler

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