Bundesliga

Terzics Forderung an Bellingham: "Emotionen im Griff behalten"

Terzic erklärt, woran Bellingham weiter arbeiten muss

"Wichtig ist, dass Jude nicht anfängt, sein eigenes Spiel zu spielen"

"Mehr Balance, mehr Kontrolle": Jude Bellingham.

"Mehr Balance, mehr Kontrolle": Jude Bellingham. Getty Images

Zu einem klaren "Ja", gar mit Ausrufezeichen, ließ sich Edin Terzic nicht hinreißen. Lieber beantwortete der Trainer die Frage, ob er gerade den stärksten Jude Bellingham trainiere, den der BVB bislang gesehen hat, auf der Pressekonferenz am Freitag nach kurzem Nachdenken mit: "Gut möglich." Die großen Schlagzeilen bekommt Bellingham gerade ja mühelos auch ohne seinen Trainer.

In Sevilla trumpfte der bis Juni 2023 immer noch erst 19-Jährige mit der Kapitänsbinde am Arm auf, als sei die dort schon immer gewesen. Dass er nach drei Champions-League-Spielen in dieser Saison bei drei Toren, einer Vorlage und einem kicker-Notenschnitt von 1,83 steht, macht gerade vor dem Topspiel gegen den FC Bayern an diesem Samstag (18.30 Uhr, LIVE! bei kicker) allen Dortmundern Mut, obwohl das ein anderer Wettbewerb ist: Bellingham mag die große Bühne, und offenbar mag die große Bühne auch ihn. Die am Samstag gilt schon jetzt als größte der Bundesliga-Geschichte.

Bellingham müsse immer "als Mitglied der Mannschaft" agieren, fordert Terzic

"Er spielt bis jetzt wirklich eine sehr konstante Saison", sagt Terzic und hat dabei eine Entwicklung wahrgenommen, die er mit seinem Trainerteam schon in der Vorbereitung in Gesprächen mit Bellingham angestoßen hatte. "Ich finde, er hat ein bisschen mehr Balance, ein bisschen mehr Kontrolle in sein Spiel bekommen." Auch weil sich Bellingham taktisch disziplinierter verhält, wenngleich es Terzic so direkt nicht ausdrückt.

"Dass Jude die Fähigkeiten hat, auch auf anderen Positionen herausragende Leistungen zu zeigen, ist uns bewusst", sagt der Trainer und nennt Aktionen über die Flügel oder "aus den Zehner-Räumen" kommend. "Wichtig ist halt einfach, dass er seine Emotionen im Griff behält. Da arbeiten wir weiter dran. Damit meine ich jetzt nicht, dass er sich über den Schiedsrichter aufregt, sondern dass er nicht auf einmal anfängt, sein eigenes Spiel zu spielen, und auf einmal anfängt, den gegnerischen Torhüter allein anzulaufen."

Topspiel am 9. Spieltag

Auch Bellingham - der gegen Bayern bislang immer überzeugte (kicker-Noten 2/2/3) - müsse bei allem Talent und Feuereifer "immer in der Balance, als Mitglied der Mannschaft" agieren. "Und da", lobt Terzic, "hat er einen sehr, sehr großen Schritt nach vorne gemacht." Was "auch an den Jungs um ihn herum" liege, "die ihm den Rücken freihalten".

Also ja, sagt Terzic: Mit Bellinghams Form und auch der "Art und Weise, wie er sich jeden Tag im Training präsentiert", sind beim BVB schon alle "sehr glücklich". "Aber es bleibt dabei: Es ist noch nicht das Ende, da kommt noch so viel in seiner Laufbahn."

jpe

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