Bundesliga

Darmstadt 98: Schuhen-Einsatz gegen Freiburg fraglich

Personalsorgen bei Darmstadt

Wettlauf mit der Zeit: Schuhen-Einsatz gegen Freiburg fraglich

Wird von einem Pferdekuss gequält: Keeper Marcel Schuhen.

Wird von einem Pferdekuss gequält: Keeper Marcel Schuhen. IMAGO/HMB-Media

Die wichtigste Nachricht gab es jedoch gleich zu Beginn - und sie hatte primär nichts mit Fußball zu tun: Torsten Lieberknechts Frau Simone erholt sich nach ihrem vor rund drei Wochen erlittenen Schlaganfall weiter. "Es geht ihr gut, und wir hoffen, dass es noch besser wird", sagte der Lilien-Coach. Deutlich weniger existenziell sind vor diesem Hintergrund die Personalsorgen bei seinen Spielern vor dem Spiel beim SC Freiburg.

Stammkeeper Marcel Schuhen hat im Training am Mittwoch einen starken Pferdekuss abbekommen und droht für das Freiburg-Spiel auszufallen. "Es ist eine Frage der Zeit, wie er damit zurechtkommt und wie stark die Einblutung ist", sagte Lieberknecht. In Alexander Brunst und Morten Behrens stehen zwei Ersatzkeeper zur Wahl. Brunst hatte nach einer Verletzung zu Saisonbeginn zuletzt häufiger auf der Bank gesessen als sein Kontrahent Behrens. Zudem überzeugte er in der vergangenen Saison bei drei Einsätzen als Schuhen-Vertreter.

Manu droht Operation

Voraussichtlich ausfallen wird Angreifer Fraser Hornby, der Anfang der Woche umgeknickt ist und sich ein Knochenödem zugezogen hat. Sicher nicht dabei ist Braydon Manu, dem wegen anhaltender Sprunggelenkprobleme inzwischen eine Operation droht. Der Flügelspieler befindet sich laut Lieberknecht auf einer Ärzte-Odyssee und holte am Donnerstag eine dritte Meinung ein, um eine Entscheidung treffen zu können. Ebenfalls fehlen wird Christoph Klarer wegen Gelbsperre, nachdem der Österreicher bislang als einziger Abwehrspieler in allen Saisonspielen in der Startformation gestanden hatte.

Drei Rückkehrer

Gute Nachrichten gibt es dagegen von Oscar Vilhelmsson, der angeschlagen von der schwedischen U-21-Nationalmannschaft zurückgekehrt war. Er habe im individuellen Training einen guten Eindruck hinterlassen und soll am Freitag wieder ins Mannschaftstraining einsteigen, sagte Lieberknecht. Den kuriosen Umstand, dass bei Vilhelmsson zunächst von einer Gehirnerschütterung die Rede war, die sich später als Problem im Leistenbereich entpuppte, führte der Coach der Lilien auf einen möglichen Übersetzungsfehler beim Arztbrief aus Schweden zurück. Zudem kann der SV Darmstadt 98 auf drei Rückkehrer in der Defensive bauen: Fabian Holland, Klaus Gjasula und Matej Maglica haben die Sperren nach ihren Platzverweisen abgesessen und stehen wieder zur Verfügung.

Mainz-Spiel am Fernseher - eine "Vollkatastrophe"

Gegner Freiburg sei eine bissige und sehr fokussierte Mannschaft mit vielen erfahrenen Bundesliga-Spielern, die in zwei Grundordnungen agieren könne. Als Lehre aus dem 0:0 gegen Mainz im vorangegangenen Bundesligaspiel forderte er von seinen Spielern im Spiel mit dem Ball mehr Geschwindigkeit, mehr Tempo und mehr Mut, auch mal Pässe mit Risiko zu spielen. In jedem Fall ist Lieberknecht froh, wieder live im Stadion dabei zu sein. "Es macht überhaupt keinen Sinn, ein Spiel seiner Mannschaft im Fernsehen zu gucken. Das ist eine Vollkatastrophe und macht überhaupt keinen Spaß", sagte er.

Stephan Köhnlein