Bundesliga

Werners Wolfsburg-Auftrag und die Sache mit dem Lehnstuhl

Fritz als möglicher Baumann-Nachfolger? "Fühle mich geehrt"

Werners Wolfsburg-Auftrag und die Sache mit dem Lehnstuhl

Eine besondere Erleichterung spürt er noch nicht: Werder-Coach Ole Werner.

Eine besondere Erleichterung spürt er noch nicht: Werder-Coach Ole Werner. Getty Images

Dass die Brisanz am Osterdeich durch die am vergangenen Bundesliga-Spieltag abgewendete vierte Niederlage in Folge wieder etwas abgenommen hat, wurde am Freitag auch daran deutlich, dass sich die Fragen bei der Spieltags-Pressekonferenz zunächst mal mit der Personalie Frank Baumann befassten. Wie vom Klub bekanntgegeben, wird der Sportchef seinen bis 2024 gültigen Vertrag zum Saisonende auslaufen lassen.

"Am Ende ist das seine persönliche Entscheidung, er hat ja auch immer betont, dass er das für sich als Option sieht", sagte also Werder-Coach Ole Werner: "Das sind Dinge, die im Fußball passieren. Sicherlich wird der Verein eine gute Folgelösung finden."

Werner über Fritz: "Ich traue ihm das zu"

Und da wurde der 35-Jährige natürlich sogleich auch auf seinen Nebenmann auf dem Podium angesprochen, Clemens Fritz. Der Leiter Profifußball gilt als einer der möglichen Kandidaten für die Baumann-Nachfolge. "Es ist kein Geheimnis, dass ich gerne und in den letzten Jahren auch erfolgreich mit Clemens zusammengearbeitet habe - und ich ihm das absolut zutraue", so Werner: "Am Ende ist das aber eine Vereinsentscheidung und keine Entscheidung des Cheftrainers."

Fritz wiederum bekannte, den Weg, dass sich der Klub zuvor auch mit externen Kandidaten beschäftigen werde, für "richtig" zu halten: "Im Endeffekt geht es um Werder Bremen." Der 42-Jährige wird dem Aufsichtsrat dafür ebenfalls seine Idee und Pläne vorstellen - und sagte: "Ich fühle mich geehrt, dass ich die Möglichkeit bekomme, vorzusprechen." Ob Fritz sich womöglich auch eine Zukunft unter einem neuen Sportchef vorstellen könnte? "Damit habe ich mich noch nicht beschäftigt."

Werder in Wolfsburg: "Das ist dann unser Auftrag"

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Zunächst mal steht am Sonntag (15.30 Uhr, LIVE bei kicker) in Wolfsburg ja das Auswärtsspiel beim DFB-Pokalsieger-Besieger (1:0 am Dienstag gegen RB Leipzig) bevor, für das Werder bis auf Jiri Pavlenka und Naby Keita, Christian Groß und Nicolai Rapp alle Spieler zur Verfügung stehen - somit auch der unter der Woche kränkelnde Ersatzkeeper Michael Zetterer, der zu seinem dritten Einsatz kommen wird.

Den VfL schätzt Werner zwar als eine der "intensivsten Mannschaft der Liga" ein, die in dieser Saison wohl auch "um die internationalen Plätze mitspielen wird". Doch angesichts dreier Bundesliga-Niederlagen in Folge hat der Trainer auch erkannt, dass die Wolfsburger ihre Stärken zuletzt "selten über 90 Minuten" vortragen konnten: "Und das ist dann auch unser Auftrag, diese Phasen zu erkennen, in denen wir die Oberhand haben und sie effektiv zu nutzen."

Werners Prophezeiung: "Weil es um Kleinigkeiten geht"

Eine besondere Erleichterung spürt der Bremer Coach aufgrund des jüngsten 2:0-Heimsiegs gegen Union Berlin dieser Tage indes nicht: "Grundsätzlich sind wir am 9. Spieltag und damit an einem Punkt der Saison, wo sich noch viel zurechtschiebt - und wo es für uns total entscheidend ist, jeden Punkt mitzunehmen", erläuterte Werner: "Aber wir werden nicht aufgrund eines einzelnen Spiels ein Untergangsszenario haben - und wir werden uns zum gleichen Zeitpunkt der Saison aufgrund eines Heimsiegs gegen Union Berlin auch nicht in den Lehnstuhl setzen und sagen können: Jetzt läuft es aber von allein."

Und: An dieser Herangehensweise werde sich bis zum 34. Spieltag auch nichts ändern, "das kann ich prophezeien", kündigte Werner an: "Es ist immer diese Arbeit unter der Woche - und es dann auf den Platz zu bringen. Weil es in dieser Liga um Kleinigkeiten geht."

Tim Lüddecke