2. Bundesliga

Werders Kader-Krux: Schneeballeffekt soll helfen

"Erschwerte Bedingungen" für Anfang

Werders Kader-Krux: Schneeballeffekt soll helfen

Mit wem kann er planen? Diese Frage stellt sich Markus Anfang.

Mit wem kann er planen? Diese Frage stellt sich Markus Anfang. imago images

Bevor die Werder-Profis am 19. Juni erstmals nach dem Abstieg aus der Bundesliga wieder einen Bremer Trainingsplatz betreten werden, wird der neue Coach Markus Anfang zunächst einmal erörtern müssen, wer genau denn zu diesen zählen wird. Bei seiner Antrittspressekonferenz am Sonntag verwies er mehrfach darauf, in Sachen Kaderplanung noch keinerlei verbindliche Aussagen machen zu können.

Anfang werde diesbezüglich nun in den engen Kontakt mit Sportchef Frank Baumann treten, während er parallel seinen Umzug nach Bremen organisieren wird: "Unabhängig davon, ob ich vor Ort bin oder nicht, geht das ja auch über Videocalls", sagte der 46-Jährige: "Wir werden permanent im Austausch sein." Zu den noch im Urlaub weilenden Werder-Spielern hatte er bislang noch keine direkten Berührungspunkte, wolle diese jedoch alsbald suchen, nachdem es zunächst ein erstes Kennenlernen des Vereins-Staff geben wird.

Anfang: "Es gibt noch keine Klarheit"

Dass die Bremer mit der Kaderplanung im Vergleich zu anderen Zweitligakonkurrenten wie etwa dem FC Schalke 04 aktuell noch hinterherhinken, hänge auch mit dem Zeitpunkt des Abstiegs am letzten Spieltag zusammen. Bislang wurde noch kein einziger Werder-Transfer getätigt. Man wisse auch noch nicht, "welche Spieler bereit sind, diese 2. Liga anzunehmen. Wer will sich verändern? Es gibt da noch keine Klarheit", erklärte Anfang.

Für einen neuen Trainer seien das natürlich "erschwerte Bedingungen", wie dieser durchblicken ließ, gerade mit Blick auf die Spielweise, die Anfang seiner Mannschaft vermitteln will, denn insbesondere in der Vorbereitung sei es "sehr entscheidend", dass die Spieler ihre Erfahrungen mit den Vorstellungen des Offensivfußball-Verfechters machen. "Man startet ja damit, Inhalte zu vermitteln und am besten wäre es, die Spieler dann permanent in seinem Kader zu haben", so der Werder-Coach. Nur: "Dadurch, dass sich die Planung etwas hinauszieht, wird das für uns im Trainerteam eine große Herausforderung."

Seine Arbeit wolle er jedoch so angehen wie immer, bekundete Anfang, und setzt bei jenen vermittelten Inhalten dann auf einen Schneeballeffekt innerhalb des Teams. "Wir werden so viele Spieler wie möglich versuchen so weit zu bringen, dass sie diejenigen Spieler, die neu dazukommen werden, anlernen können", weil sie bereits wissen, wie sie sich zu positionieren und welche Aufgaben sie zu verrichten haben.

Verkaufskandidaten und Anfangs Wunschliste

Dass sich noch einiges tun wird im Bremer Kader, ist derweil kein Geheimnis. Bis zu 30 Millionen Euro an Transfererlösen sollen eingenommen werden durch zahlreiche Verkaufskandidaten wie Milot Rashica, Ludwig Augustinsson, Maximilian Eggestein, Marco Friedl, Leonardo Bittencourt, Jiri Pavlenka oder Josh Sargent.

Und dann hat ja auch Anfang noch ein paar eigene Ideen für Neuzugänge mitgebracht. "Wir müssen viele Faktoren abdecken: Mentalität, Qualität, auch eine gewisse Stabilität", verriet der neue Trainer und meinte mit Letzterem vor allem die Komponente Zweitliga-Erfahrung: "Spieler, die in der 2. Liga gezeigt haben, dass sie auf dem Topniveau spielen können, sind sicherlich nicht uninteressant für uns."

Tim Lüddecke

2. Liga, Super Liga? Erfahrung aus 309 Jahren Bundesliga