Nach dem ersten Bundesliga-Abstieg seit 41 Jahren versucht sich der SV Werder Bremen zu sortieren. Gravierende personelle Einschnitte in der Führungsebene sind dabei nicht vorgesehen.
"Es ist der klare Wunsch des Aufsichtsrates, dass wir die Aufgaben in den kommenden Wochen in der aktuellen Konstellation angehen", hatte Geschäftsführer Klaus Filbry am Sonntagabend im NDR-"Sportclub" erklärt.
Auch Frank Baumann bleibt damit im Amt und darf das Projekt Wiederaufbau bei Werder angehen. Seine Bereitschaft, "die Planungen, die wir zweigleisig gefahren sind, auch umzusetzen", hatte der noch bis 2022 unter Vertrag stehende Sportchef bereits am Samstag signalisiert. Etwaige Anzeichen dafür, dass ihm durch den Werder-Aufsichtsrat um den Vorsitzenden Marco Bode (der eine erneute Kandidatur im September offenlässt) das "Vertrauen entzogen wird", habe er jedenfalls zuvor schon nicht vernommen, so Baumann, der bei Teilen der Fans deutlich in der Kritik steht.
Am Sonntag hatte Baumann im "Doppelpass" weiter Werbung in eigener Sache betrieben. Er sei überzeugt, noch der Richtige für Werder zu sein und klare Ideen zu haben, den Klub aus der sportlich angespanntesten Lage seit der letztmaligen Zweitligazugehörigkeit vor über 40 Jahren zu befreien, in die er ihn als Gesamtverantwortlicher manövriert hatte.
Allein: Wenn ein Wechsel auf Baumanns Posten gewollt gewesen wäre, hätte die bereits zweite ungenügende Bundesliga-Saison in Folge zumindest ausreichend Vorlauf geboten.
