Bundesliga

Wer ersetzt Orban? Zwei Alternativen und eine Notlösung

Verletzungsmisere trifft RB hart

Wer ersetzt Orban? Zwei Alternativen und eine Notlösung

Ein kandidat als Orban-Ersatz: Der Leipziger Lukas Klostermann.

Ein kandidat als Orban-Ersatz: Der Leipziger Lukas Klostermann. IMAGO/Nordphoto

Die Nachricht kam am Dienstag recht unerwartet. Eigentlich war damit gerechnet worden, dass RB Leipzig Untersuchungsergebnis und Ausfalldauer des am Freitag vergangener Woche in der EM-Qualifikation in Georgien (7:1) wegen einer Knieblessur ausgewechselten spanischen Nationalspielers Dani Olmo bekannt gibt.

Das taten die Sachsen am Dienstagnachmittag auch, aber neben dem Erwarteten verkündeten die Sachsen einen weiteren Ausfall: Willi Orban. Der Abwehrchef von RB war beim 1:1 der ungarischen Nationalmannschaft am Sonntag gegen Tschechien nach einer Stunde ausgewechselt worden. Zunächst offiziell wegen "müder Beine". Doch der 30 Jahre alte Innenverteidiger zog sich eine Verletzung am rechten Knie zu. Über die genaue Diagnose machte RB keine Angaben, allerdings rechnet man bei den Sachsen damit, dass Orban etwa zehn Wochen fehlen wird.

Verletzungsmisere trifft Leipzig hart

Für den Pokalsieger ist der Ausfall des Kapitäns nach dem von Dani Olmo ein weiterer Nackenschlag. Orban hatte in allen bisherigen Pflichtspielen (drei in der Liga sowie dem Supercup) von der ersten bis zur letzten Minute auf dem Platz gestanden. Zu allem Überfluss fehlt in dem vor der Saison von Paris St. Germain verpflichteten El Chadaille  Bitshiabu (Innenbandriss im Knie) ein weiterer Innenverteidiger.

Somit bleiben dem Leipziger Trainer Marco Rose nur noch drei zentrale Verteidiger übrig. Mohamed Simakan ist als rechter Innenverteidiger derzeit gesetzt, daneben gibt es zwei Kandidaten - und eine Notlösung. Der kicker schildert die Situation der Orban-Alternativen.

Spiele von RB Leipzig

Lukas Klostermann (27): Nach einem Muskelbündelriss im Oberschenkel verpasste der deutsche Nationalspieler weite Teile der Vorbereitung. Seit Mitte August hat sich Klostermann wieder herangekämpft, in den bisherigen vier Pflichtspielen kam er aber nur zu drei Kurzeinsätzen (zwei in der Liga, einer im Supercup). Seine Vorzüge sind seine Schnelligkeit und seine Flexibilität. Er begeht nur wenige Fouls und kann in der Innenverteidigung sowie als rechter und linker Verteidiger agieren. Allerdings hat er zurzeit keinen wirklichen Rhythmus und immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen.

Castello Lukeba (20): Zum Saisonauftakt in Leverkusen (2:3) kam der Linksfüßer als Einwechselspieler zu einem halbstündigen Einsatz und agierte durchschnittlich (kicker-Note 3,5). Zudem steht noch ein Kurzeinsatz beim jüngsten 3:0-Erfolg der Sachsen bei Union Berlin zu Buche. Lukeba ist schnell und hat ein gutes Kopfball- sowie Aufbauspiel. Physisch kann er noch zulegen. Zudem ist der Mitte August von Olympique Lyon als Nachfolger des zu Manchester City abgewanderten Josko Gvardiol verpflichtete U-21-Nationalspieler Frankreichs immer noch dabei, sich an die Spielidee von RB sowie die Erfordernisse in der Bundesliga anzupassen.

Christopher Lenz (29): Der kurz vor Transferschluss von Eintracht Frankfurt verpflichtete, ehemalige Profi von Union Berlin (2016/17 und 2018 bis 2021) wäre die Notlösung für die Position des linken Innenverteidigers, weil er zuvorderst nicht gerade ein Kopfballungeheuer ist. Eigentlich ist Lenz linker Außenverteidiger, kam aber in Frankfurt in den vergangenen zwei Jahren ganz gelegentlich als linkes Glied einer Dreierkette zum Einsatz. Bei RB ist er aber als Vertreter für David Raum als linkes Glied in der Viererkette vorgesehen. Zudem hat er auch keinen wirklichen Spielrythmus.

Andreas Hunzinger

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