Bundesliga

Wendepunkt beim VfL Wolfsburg? Waldschmidt sendet Signale

15 Punkte, 17:1 Tore - der VfL-Erfolg hat viele Gesichter

Wendepunkt in Wolfsburg? Waldschmidt sendet Signale

Wolfsburgs Luca Waldschmidt trifft vom Punkt.

Wolfsburgs Luca Waldschmidt trifft vom Punkt. IMAGO/regios24

Nun sind es schon fünf Siege am Stück, mit 17:1 Treffern hat der VfL Wolfsburg diese Serie ansehnlich ausstaffiert. Der VfL hat sich offenbar auch durch die WM-Pause nicht aus dem Tritt bringen lassen, sondern kommt direkt mit seinem höchsten Saisonsieg aus den Startlöchern - 6:0 gegen den SC Freiburg.

Ein Erfolg, der viele Namen trägt. Jonas Wind demonstrierte sein Potenzial zur Extraklasse, Patrick Wimmer untermauerte den Ruf des Wirbelwinds, Yannick Gerhardt, Felix Nmecha und der unglaublich konstante Maximilian Arnold bilden ein fast schon magisches wie laufstarkes Mittelfeld-Dreieck. Zum vierten Mal in diesen fünf Partien spielte der VfL zu null, Rechtsverteidiger Ridle Baku erzielte seinen vierten Treffer während dieser Siegesserie, Dauerbrenner Micky van de Ven wurde es hinten offenbar so langweilig, dass er mal eben vorne noch zwei Scorerpunkte einheimste. Es trifft zu, was Trainer Niko Kovac immer wieder betont: "Wenn die Mannschaft Erfolg hat, kann auch jeder Einzelne glänzen." Was für Luca Waldschmidt bislang nicht wirklich galt - bis zum Samstag.

In der 78. Minute kam der Offensivmann für den ausgeknockten Wimmer ins Spiel, das beim Stand von 4:0 schon gelaufen war. Doch statt einfach nur mitzuschwimmen auf dieser Erfolgswelle, war es dem 26-Jährigen diesmal regelrecht anzusehen, dass er noch Impulse setzen, Signale senden wollte. Und konnte. Zunächst zog Waldschmidt von der rechten Seite nach innen, bediente Flankengeber Kevin Paredes, der das 5:0 durch Baku vorbereitete. Ähnlich initiierte Waldschmidt, der Nationalspieler Christian Günter im Mittelfeld leicht und locker stehen ließ, auch den Spielzug, der zum Strafstoß vor dem 6:0 führte - verwandelt von Waldschmidt.

Sportliches Lebenszeichen von Waldschmidt

Als der Pfiff ertönte, holte sich der Joker, der in dieser Saison lediglich in Testspielen wie am Fließband traf, den Ball, setzte sich gegen den ebenfalls schießen wollenden Omar Marmoush durch und verwandelte gegen seinen Ex-Klub sicher. Die Freiburger Fans zeterten, Waldschmidt verzichtete auf einen Jubel, in ihm aber dürfte es ganz anders ausgesehen haben. Der erste Saisontreffer, ein sportliches Lebenszeichen des eigentlich schon auf das Abstellgleis geratenen Offensivspielers.

Waldschmidt darf Wolfsburg verlassen, auch sein Anspruch wird es sein, mehr als bestenfalls nur ein Einwechselspieler zu sein. Und doch keimte da am Samstag die Hoffnung auf, dass es vielleicht ja doch noch was werden könnte mit dem 2021-Neuzugang von Benfica Lissabon, der bislang hinter den Erwartungen zurückblieb. Innerhalb der Mannschaft hat Waldschmidt ein gutes Standing, die Mitspieler herzten den so lange glücklosen Teamkameraden. Der vielleicht dieses eine Erfolgserlebnis mal benötigte. Zum Wendepunkt in Wolfsburg?

Thomas Hiete

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