Bundesliga

Mitchell Weiser will Bayer Leverkusen verlassen

Leverkusens Rechtsverteidiger glaubt nicht mehr an faire Chance

Weiser: "Für beide Seiten das Beste, das Kapitel zu beenden"

Will Leverkusen verlassen: Mitchell Weiser.

Will Leverkusen verlassen: Mitchell Weiser. imago images/RHR-Foto

Seit einem Jahr steht er in Leverkusen auf der Abgabe-Liste. Und nach nur fünf Bundesligaeinsätze in der vergangenen Saison ist der Frust bei Michell Weiser gewaltig. Also strebt der 27-Jährige, der 2018 für zwölf Millionen Euro Ablöse von Hertha BSC nach Leverkusen kam, einen Wechsel an.

Keine Lobby bei Bayer - Alles Durchbeißen half nichts

Weiser, der Deutschland 2017 im Finale der U-21-EM gegen Spanien (1:0) mit seinem Tor zum Titel geköpft hatte, besitzt bei Bayer keine Lobby. Natürlich wurde er den Ansprüchen, die in Leverkusen an ihn gestellt wurden, nicht annähernd gerecht. Aber auch wenn es für Weiser im Bayer-Trikot gut lief, fehlte ihm die Unterstützung. Seine Fehler wurden stärker in den Mittelpunkt gerückt als seine spielerischen Qualitäten.

Ein Jahr lang versuchte Weiser, der zwischen 2013 und 2015 20-mal für Bayern München zum Einsatz kam, sich durchzubeißen. Doch nur fünf Einsätze in der vergangenen Spielzeit zermürbten ihn. Zumal er nur eine Chance bekam, als im November im Leverkusener Kader das Verletzungspech massiv zuschlug. Sein letztes Bundesligaspiel für Bayer absolvierte er am 2. Januar in Frankfurt.

Obwohl der Klub ihm im Januar auch noch Timothy Fosu-Mensah und Jeremie Frimpong vor die Nase gesetzt hatte, wollte Weiser damals keine Konsequenzen ziehen. Jetzt schon. "Ich möchte in einem Verein wieder so etwas wie Freude empfinden, und das kann ich nur, wenn ich auch die Möglichkeit habe zu spielen", erklärt er heute frustriert. Weiser sieht für sich keine echte Chance mehr in Leverkusen und sagt: "Wenn nicht mehr meine Leistung darüber entscheidet, ob ich spiele, ist es Zeit zu gehen."

Wenn nicht mehr meine Leistung darüber entscheidet, ob ich spiele, ist es Zeit zu gehen.

Mitchell Weiser

Ein Deal kommt nur mit beiderseitigen Zugeständnissen zustande

Ein Wechsel wird alles andere als einfach. Auch wenn Weiser bereit ist, deutliche Abstriche zu machen, obwohl sein hoch dotierter Vertrag bei Bayer noch bis 2023 läuft. Angebote gibt es keine auf dem weiterhin trägen Transfermarkt. Auch Bayer müsste auf Geld verzichten müssen. Ein Transfer erscheint bestenfalls ablösefrei oder per kostenloser Leihe möglich. Beide Seiten müssten deutliche Zugeständnisse machen, damit sich das Drama nicht fortsetzt.

Denn das will keiner. So stellt Weiser eindeutig fest: "Für beide Seiten ist es sicher das Beste, das Kapitel zu beenden."

Stephan von Nocks

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