Bundesliga

Wolfsburg holt keinen Bialek-Nachfolger

Steffen nach Lugano - Warten bei Vranckx - Chance für Pejcinovic

Weil viele flexibel sind: Wolfsburg holt keinen Bialek-Nachfolger

Ein echter Neuner und ein potenzieller Mittelstürmer: Die Wolfsburger Lukas Nmecha (li.) und Max Kruse.

Ein echter Neuner und ein potenzieller Mittelstürmer: Die Wolfsburger Lukas Nmecha (li.) und Max Kruse. IMAGO/Christian Schroedter

Perspektiven ändern sich, im Fußball geht das manchmal ziemlich rasant. Vor rund fünf Wochen noch stand für Niko Kovac ein Wechsel des schon damals umworbenen Bartosz Bialek nicht zur Debatte. "Darüber", sagte der VfL-Trainer, "verschwende ich keinen Gedanken. Ich bin froh, dass wir ihn haben." Eingeplant als Back-up für den Stamm-Neuner Lukas Nmecha. Seit Montagabend nun ist Bialek Stürmer von Vitesse Arnhem, der VfL stimmte einer Leihe (200.000 Euro, keine Kaufoption) zu, damit der Stürmer Spielpraxis im niederländischen Oberhaus sammeln kann.

Ausreichend hohe Flexibilität für die Spitze

Einsatzzeiten, das zeigte der Saisonstart, die für den 20-Jährigen unter Kovac wohl nicht möglich gewesen wären. Lediglich im Pokal bei Carl Zeiss Jena (1:0) und am 3. Spieltag gegen Schalke 04 (0:0) gehörte Bialek zum VfL-Aufgebot, aufs Feld geschickt wurde er nicht. Braucht der VfL nun aber dennoch einen Ersatz für Nationalspieler Nmecha, der bislang erst ein Tor erzielte und noch auf der Suche nach seiner Form ist? Die interne Meinung zwei Tage vor dem Transferschluss ist klar: Wolfsburg verpflichtet keinen Bialek-Nachfolger. Weil, so die Auffassung, genügend flexible Spieler vorhanden seien, die auch als Spitze fungieren können.

So mitunter von Omar Marmoush schon während seiner Leihe beim FC St. Pauli praktiziert, am vergangenen Spieltag in Leipzig (0:2) kam Luca Waldschmidt für Nmecha ins Spiel, auch Max Kruse hat bereits ganz vorne agiert. Nach der Länderspielpause Ende September soll auch Jonas Wind (Oberschenkelverletzung) zurück sein. Freilich: Wohler fühlen sich diese Spieler allesamt auf anderen Positionen.

Pejcinovic könnte aufrücken - Kein Angebot für Vranckx

Eine Chance ergibt sich durch den Bialek-Abgang zweifelsohne für Neuzugang Dzenan Pejcinovic. Der 17-Jährige, für 1,25 Millionen Euro vom FC Augsburg verpflichtet, ist ein klassischer Neuner, soll über das Training erst einmal behutsam an die Profis herangeführt werden. Bislang kam das Talent ausschließlich in der U 19 zum Einsatz, stand noch nicht im Spieltagsaufgebot der Profis. Was sich nach Bialeks Abgang schon bald ändern könnte.

Beendet ist seit diesem Dienstag das Kapitel Renato Steffen beim VfL Wolfsburg, der Schweizer wechselt für rund 750.000 Euro in die Heimat zum FC Lugano. Gesprächsoffen ist der VfL im Fall von Aster Vranckx, der bislang nicht den erhofften Entwicklungsschritt gemacht hat und sich selbst nur schwer mit einer Reservistenrolle anfreunden kann.

Ob er jedoch beim AC Mailand, dessen Interesse kolportiert wird, eine andere Rolle einnehmen könnte, sei dahingestellt. Bislang ist ohnehin kein Klub offiziell an den VfL herangetreten.

bst

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