Bundesliga

VfB: Wehrle spricht über Guirassy, Hoeneß und DFL-Investor

VfB-Boss verrät Stuttgarts langfristigen Plan

Wehrle spricht über Guirassy, Hoeneß und erklärt Stuttgarts Ja zum DFL-Investor

Wünscht sich für den VfB eine erfolgreiche Zukunft: Alexander Wehrle.

Wünscht sich für den VfB eine erfolgreiche Zukunft: Alexander Wehrle. IMAGO/Sportfoto Rudel

In einem Interview mit der "Bild" zeigte sich der 46-Jährige mit der Entwicklung des Klubs sehr zufrieden. Diese sei auch auf Trainer Sebastian Hoeneß zurückzuführen. "Bei Sebastian sieht man, welche Idee er vom Fußball hat und wie er die Mannschaft davon überzeugt", sagte Wehrle und verriet, dass der VfB bundesweit Anerkennung erhalte - und das nicht nur wegen des starken Tabellenplatzes, sondern wegen des "attraktiven Spiels. Es macht einfach allen Spaß, zuzuschauen."

Bei Hoeneß gibt er sich zuversichtlich, dass der Coach auch in Zukunft den Schwaben erhalten bleibt: "Er identifiziert sich zu 100 Prozent mit dem VfB." Auch sei das Projekt nicht kurzfristig, vielmehr wolle man gemeinsam "etwas entwickeln. Das ist ein längerer Prozess."

Gänzlich ausschließen, dass Hoeneß vielleicht doch vorzeitig geht, wollte Wehrle dann aber doch nicht. Er sei niemand, "der sagt: 'Basta, du bleibst hier'. Das bringt niemanden im Leben weiter, so geht man nicht miteinander um."

Keine Anzeichen bei Guirassy

Große Aufmerksamkeit erfuhr in dieser Hinserie auch Serhou Guirassy. 17 Tore, drei Vorlage und ein bemerkenswerter kicker-Notenschnitt von 2,62 stehen bislang für den Angreifer zu Buche - wenig überraschend dürfte der Guineer auf dem Radar anderer Klubs aufgetaucht sein. Wehrle hat aber keine Angst, den Stürmer zu verlieren.

Der Vorstandschef betonte, dass der 27-Jährige bereits im Sommer "Angebote aus dem Ausland hatte, wo er deutlich mehr Geld hätte verdienen können", aber Guirassy gehe es "in erster Linie darum, Fußball in einer funktionierenden Mannschaft zu spielen". Das habe er in Stuttgart. Auch verriet Wehrle, dass er persönlich "keine Anzeichen sehe", wonach der Stürmer den Klub verlassen möchte. Ähnlich hatte sich kürzlich auch Hoeneß zu dem Thema geäußert. 

Wenn wir perspektivisch alle Spieler nach England oder auch nach Saudi-Arabien verlieren, ist das nicht nur für den Fan schlecht.

Alexander Wehrle

Wehrle ging auch auf die Stuttgarter Ziele näher ein. Der aktuell gute Lauf sei "keine reine Momentaufnahme", aber darauf ausruhen dürfe man sich eben auch nicht, denn das langfristige Ziel sei klar. "Bis 2026 wollen wir ein stabiler Bundesligist sein, der nicht zwischen der 1. und 2. Bundesliga pendelt." Dafür braucht es aber auch ein wirtschaftliches Fundament - wohl auch deshalb spricht sich Wehrle für einen DFL-Investor aus. Der VfB stimmte unlängst auch dafür, obwohl man im Sommer bei der ersten Abstimmung noch dagegen gewesen war. 

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"Ansatz und Modell haben sich verändert", erklärte Wehrle und führte an, dass das ursprüngliche Modell aufgrund seines Ansatzes der "direkten Ausschüttung an die Vereine die wirtschaftliche Schere der Klubs noch weiter geöffnet" hätte. Dies sei nun anders geregelt. "Wir reden jetzt nur noch über Investitionen in die Bundesliga und nicht mehr über die Direktausschüttung an die Vereine."

Und die Liga brauche eben "Investitionen, um international wettbewerbsfähig zu bleiben". Für Wehrle ist klar, dass wenn "überhaupt keine Investitionen" zugelassen werden würden, dann könnten neben der ohnehin schon enteilten englischen Liga "möglicherweise auch die spanische, italienische und französische Liga" die Bundesliga abhängen. "Das Entscheidende ist doch, dass wir in Deutschland weiterhin guten und wettbewerbsfähigen Fußball sehen wollen. Wenn wir perspektivisch alle Spieler nach England oder auch nach Saudi-Arabien verlieren, ist das nicht nur für den Fan schlecht, sondern für alle Anspruchsgruppen der Bundesliga."

drm

    Deutschland, München, 17.12.2023, Fussball, Bundesliga, FC Bayern München - VfB Stuttgart: v.l. Serhou Guirassy (VfB Stuttgart), Sebastian Hoeneß (Trainer VfB Stuttgart). Foto: Herbert Rudel

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