Bundesliga

TSG Hoffenheim News | Weghorst: "Bequem sein? Hasse ich"

Hoffenheim Neuzugang über seine ersten Eindrücke

Weghorst: "Im Zweikampf bequem zu sein, das hasse ich"

Sieht noch viele Hoffenheimer Defizite: Wout Weghorst.

Sieht noch viele Hoffenheimer Defizite: Wout Weghorst. IMAGO/HMB-Media

Und plötzlich lagen sich Hoffenheims frühere Wolfsburger in den Armen. Sowohl für Wout Weghorst als auch für John Anthony Brooks war es das jeweils erste Spiel gegen ihren einstigen Arbeitgeber, beide sollten wesentlich Rollen spielen auf dem Weg zum 3:1-Sieg gegen den VfL. Zunächst hatte sich der ansonsten aufmerksame Abwehrchef Brooks vor dem 0:1 eine kleine Unachtsamkeit gegen Jonas Wind geleistet, der sofort den Torschützen Tiago Tomas auf die Reise schickte.

Ausgerechnet Brooks machte das kurz vor dem Pausenpfiff wieder wett, als der 30-Jährige nach einer zunächst abgewehrten Ecke im Angriffszentrum verweilte und nach feinem Doppelpass von Weghorst mit Marius Bülter zum Ausgleich einschob. Ein seltenes Vergnügen für den Deutsch-Amerikaner, der zuletzt vor eineinhalb Jahren in der Bundesliga getroffen hatte, seinerzeit für den VfL Wolfsburg - und gegen den damaligen Trainer des VfB Stuttgart, Pellegrino Matarazzo.

Weghorst sieht noch viel Steigerungspotenzial

Zwei weitere Treffer legte die nach der Pause deutlich aktivere und aggressivere TSG noch nach. Mittelstürmer Weghorst ging zwar leer aus, freute sich aber über den zweiten Saisonsieg gegen die früheren Kollegen. Keine besondere Genugtuung für den 31-Jährigen: "Das ist nicht extrageil, so bin ich nicht, aber es war schön, viele Gesichter wiederzusehen. Für uns war es ein wichtiger Sieg."

Grundsätzlich sei es mit nun sechs Punkten aus drei Partien "ein guter Start", dennoch sieht Weghorst durchaus noch Steigerungspotenzial. "Es gibt viele Neuzugänge, und die Art und Weise des Spiels, und die Prinzipien im Spiel gegen den Ball, nach Verlust direktes Gegenpressing, da sehe ich sicher noch Luft nach oben, da können und müssen wir uns absolut noch verbessern", befand der Routinier, der von jeher mit seinem unbedingten Einsatzwillen beeindruckt. "Es fehlt auch noch diese absolute Konsequenz in jedem Zweikampf, alles andere als bequem zu sein, bequem sein, das hasse ich. Wir müssen immer alles geben, das haben wir in der zweiten Halbzeit gut gemacht."

Aber eben erst in der zweiten Hälfte, in der Vorwoche beim spät gedrehten Spiel in Heidenheim (3:2) noch später. Immerhin konnte die TSG zweimal die Partien drehen. "Auch letzte Woche mit den Jungs, die reinkamen in ein schwieriges Spiel. Heute wieder, das ist total wichtig, dass einer reinkommt und eine wichtige Rolle übernimmt", findet Weghorst, "grundsätzlich ist die Qualität ja da. Aber das kann noch sehr viel besser werden, wir müssen kritisch bleiben, das muss der Anspruch sein, um etwas Schönes zu erreichen diese Saison".

Wenn wir ohne meine Tore gewinnen, ist das auch okay.

Wout Weghorst

Auch an sich selbst stellt der Torjäger noch höhere Ansprüche, schließlich will sich der niederländische Nationalstürmer über starke Leistungen in Hoffenheim einen Platz im EM-Kader seines Landes sichern. "Ich fühle mich okay, am Ende war ich schön platt, bin aber auch viel gelaufen. Natürlich will ich auch wichtig sein mit Toren und -Beteiligungen, heute war ich eher in der Entstehung beteiligt, das ist auch schön", versicherte Weghorst, "aber mein Anspruch ist, der Mannschaft mit Toren und Scorerpunkten zu helfen, das ist mir noch nicht gelungen. Aber wenn wir auch ohne meine Tore gewinnen, ist das auch okay." Am liebsten aber dank seiner Treffer.

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