Bundesliga

Wechselkandidat Baumgartner schießt sich Frust von der Seele

Österreicher gilt als umworben

Wechselkandidat Baumgartner schießt sich den Frust von der Seele

Trumpfte im ÖFB-Trikot auf: Hoffenheims Christoph Baumgartner.

Trumpfte im ÖFB-Trikot auf: Hoffenheims Christoph Baumgartner. IMAGO/GEPA pictures

Da hat sich einer mächtig Frust von der Seele gespielt: Beim 4:1 der österreichischen Nationalmannschaft am Freitagabend gegen Aserbaidschan legte Christoph Baumgartner das 1:0 durch Marcel Sabitzer vor und traf selbst zum Endstand. Ein Glücksgefühl, auf das er im Dress der TSG Hoffenheim seit dem 4. Februar wartet, als er beim 2:5 gegen den VfL Bochum traf.

Immerhin: Zuletzt gelang den Kraichgauern ein erster Schritt zur Trendwende mit dem 3:1 gegen Hertha BSC, den es am Sonntag (17.30 Uhr, LIVE! bei kicker.de) bei Werder Bremen aber zu bestätigen gilt. Gegen die Berliner jedenfalls agierte auch Baumgartner wieder glücklicher als in der Negativphase zuvor. Dies und der Auftritt im ÖFB-Dress könnten zum Brustlöser für den Mittelfeldmann taugen.

Zweifelsohne nicht unbemerkt blieb Baumgartners Entwicklung der vergangenen Jahre, bereits mit 23 Jahren zählt er zu den Führungsspielern im Kraichgau. Jene Rolle, seine starken Fähigkeiten als Pressingspieler, Vorlagengeber und sein Zug zum Tor machen ihn selbstredend attraktiv, die international tätige Konkurrenz aus der Bundesliga hat Baumgartner auf dem Zettel, genauso wird Interesse aus der Premier League kolportiert. Macht der Techniker im Sommer den nächsten Schritt?

Vieles spricht dafür. Bei der TSG stagnierte die Entwicklung als Klub in den Spielzeiten 2020/21 und 2021/22, in der laufenden Saison ist sie sogar rückläufig, Hoffenheim steckt im Abstiegskampf. Und ist ob der vergangenen, schwachen Wirtschaftsjahre - 2021/22 schrieb der Emporkömmling ein 42-Millionen-Euro-Minus - auf Transfererlöse angewiesen. Den fehlenden Verkaufsüberschuss jedenfalls hatte Finanz-Geschäftsführer Frank Briel als einen der Hauptgründe für den Verlust angegeben.

Baumgartner einer der wenigen, potenziellen Millionentransfers im Kader

Unabhängig von der nach wie vor üppigen Millioneneinlage von Hauptgesellschafter Dietmar Hopp ist das Ziel des Klubs eigentlich, ein Plus zu machen. Was nur mit Spielerverkäufen zu realisieren ist. Angesichts der sportlichen Darbietungen in den vergangenen Monaten sowie den jeweiligen Vertragslagen braucht es nicht viel an Fantasie, um auf Baumgartner als einen der wenigen, potenziellen Millionentransfers im Kader zu kommen.

Vertragskonstrukt lässt eine Option offen

Umso wichtiger wäre der Klassenerhalt. Für den ehrgeizigen Baumgartner persönlich natürlich, genauso für den Klub finanziell. Als Bundesligist lässt es sich zweifelsohne besser verhandeln als als Zweitligist. Wobei das bis 2025 angelegt Vertragskonstrukt ohnehin eine Option offenlässt, für 30 Millionen Euro wechseln zu können. Und im Abstiegsfall sogar noch günstiger. Nach kicker-Informationen soll die Summe sogar noch unter den jüngst kolportierten Summen liegen, fällig sein sollen demnach weniger als 15 Millionen Euro. Mit seinen jüngsten Auftritten beim 3:1 gegen Hertha BSC und eben zuletzt im ÖFB-Dress dürfte die Schar potenzieller Interessenten jedenfalls nicht kleiner geworden sein.

Benni Hofmann