Bundesliga

BL-Wechsel-Ranking: Bayern Schlusslicht, Wende in Gladbach

Wer nutzt seine Optionen, wer nicht?

Wechsel-Ranking: Bayern jetzt "Schlusslicht", Wende in Gladbach

Gerardo Seoane (re.) nahm in dieser Saison elf Wechsel mehr vor als Thomas Tuchel.

Gerardo Seoane (re.) nahm in dieser Saison elf Wechsel mehr vor als Thomas Tuchel. imago images (2)

Als Thomas Tuchel zuletzt in Köln nicht ein einziges Mal auswechselte, musste er das hinterher erst einmal erklären. So schlecht waren seine Optionen auf der Bank nun wahrlich nicht. Und hatte er nicht im Vorfeld noch über die Freitagsansetzung des Spiels so kurz nach der Länderspielpause geklagt? Er habe einfach "keine zündende Idee" gehabt, meinte der Bayern-Trainer nach dem 1:0-Sieg fast entschuldigend in Richtung Thomas Müller & Co.

Andere Trainer scheinen sich da leichter zu tun. Erstellt man ein Ranking aller Bundesligisten nach Anzahl der genutzten Wechseloptionen, ist Bayern seit dem Köln-Spiel Schlusslicht mit 49 von 60 möglichen Auswechslungen nach zwölf Spieltagen. Im Schnitt tauscht Tuchel also ziemlich genau viermal pro Partie - passend zum kleinen Kader. Ein anderes Duo ließ dagegen noch keine Gelegenheit aus: Borussia Mönchengladbach und Union Berlin.

Unter Farke wechselte Gladbach am wenigsten, unter Seoane am meisten

Während Union bereits die vergangene Saison mit 165 von 170 möglichen Wechseln klar auf dem ersten Platz beendet hatte, hat Gladbach eine 180-Grad-Wende hingelegt: Letzter unter Daniel Farke, Erster unter Gerardo Seoane. "Wir haben uns in der Breite besser aufgestellt", hatte Sport-Geschäftsführer Roland Virkus dazu unlängst im kicker gesagt. "Der Trainer schafft es bislang, den ganzen Kader mitzunehmen und allen Spielern das Gefühl zu geben, dass sie gebraucht werden. Dadurch, dass wir viele Spieler auf ähnlichem Niveau im Kader haben, sind wir auch viel besser in der Lage, flexibler auf einen Gegner zu reagieren."

Ob Union auch unter Nenad Bjelica so viel wechseln wird wie möglich, bleibt abzuwarten. Bei seinem Debüt in der Champions League, dem 1:1 in Braga am Mittwoch, tauschte der Nachfolger von "Wechselmeister" Urs Fischer "nur" viermal, vier Feldspieler blieben bis zum Schluss Zuschauer. Am Samstag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) debütiert Bjelica in der Liga just gegen die Bayern, die sich nicht nur in der Wechseltabelle am anderen Ende befinden.

Wolfsburg noch ohne Joker-Tor - bei 58 Wechseln

Nur knapp hinter Gladbach und Union stehen RB Leipzig, der VfB Stuttgart und der VfL Wolfsburg mit 58 genutzten Wechseloptionen - aber einem gravierenden Unterschied: Während Leipzig (sechs Tore/drei Assists) und der VfB (6/7) schon reichlich Scorerpunkte durch Joker sammelten, steht bei Niko Kovacs Wölfen noch die Null, wie sonst ligaweit nur bei den Kellerkindern Darmstadt und Heidenheim.

Mehr Joker-Punkte als die Stuttgarter sammelte bislang nur eine Mannschaft: der FC Bayern (6/8), der gegen Köln gar keine hinzugewinnen konnte.

jpe

Das Wechsel-Ranking der Bundesliga nach 12 Spieltagen

Verein Einwechslungen Jokertore Joker-Assists
Gladbach 60 3 3
Union 60 1 2
Leipzig 58 6 3
Stuttgart 58 6 7
Wolfsburg 58 0 0
Leverkusen 57 4 4
Frankfurt 57 3 4
Augsburg 57 2 3
Dortmund 56 5 5
Darmstadt 56 0 0
Heidenheim 56 0 0
Köln 55 0 2
Mainz 54 2 1
Bremen 53 5 3
Bochum 53 0 1
Hoffenheim 52 3 5
Freiburg 51 3 4
Bayern 49 6 8

Die Wechseltabelle der Bundesliga 2022/23