Bundesliga

Was Posch bei der TSG Hoffenheim noch verbessern muss

Verteidiger wieder im Aufwind - Erstes Ligator

Was Posch nun noch verbessern muss

Hoffenheims Abwehrspieler Stefan Posch befindet sich im Aufwind.

Hoffenheims Abwehrspieler Stefan Posch befindet sich im Aufwind. imago images/Michael Weber

Es war unschwer zu erkennen, dass der Torjubel nicht zu Stefan Poschs Kernkompetenzen zählt. Als der Österreicher realisiert hatte, dass sein traumhafter Kopfball zum 5:0 gegen den 1. FC Köln im Winkel eingeschlagen war, wollte der Verteidiger seinen ersten Bundesligatreffer angemessen feiern. Doch um elegant auf den Knien über den Rasen zu gleiten, hatte Posch einen zu steilen Anflugwinkel gewählt. Also rammte er seine Knie tief in den Sinsheimer Rasen, wurde abrupt abgebremst und schlug vornüber. Man musste sich einen Augenblick sorgen um die Gesundheit des euphorisierten Torschützen, er wäre beileibe nicht der erste Profi gewesen, der sich beim Jubeln schwerer verletzte. Noch mal gutgegangen …

Auf der Suche nach Konstanz

Es war allerdings Poschs einzige dringend verbesserungswürdige Aktion in diesem Spiel. Ansonsten war der 24-Jährige gleichermaßen zuverlässig im Defensiv- und Zweikampfverhalten wie als Aufbauspieler. Dieses Mal. Genau das ist noch Poschs Problem. Solche Leistungen konstant und ohne phlegmatische Fehler auf den Platz zu bringen. Nach einem Zwischentief meldet sich Posch nun zurück und seine Ansprüche auf einen Stammplatz an.

Spielersteckbrief Posch
Posch

Posch Stefan

Trainersteckbrief Hoeneß
Hoeneß

Hoeneß Sebastian

Bundesliga - 8. Spieltag
mehr Infos

Dreierkette mit Grillitsch erwies sich als goldrichtig

Den hatte er unter Trainer Sebastian Hoeneß eigentlich immer. Ob als Innenverteidiger auf unterschiedlichen Positionen oder als Rechtsverteidiger, wenn dort Not am Mann war. Auch an den ersten vier Spieltagen der aktuellen Saison stand Posch stets in der Startelf, ehe ihn Hoeneß beim 0:2 gegen Mainz bereits zur Pause auswechselte. Dreimal saß Posch in der Folge auf der Bank, kam gegen Bielefeld (0:0) und in Stuttgart (1:3) gar nicht zum Zug und gegen Wolfsburg lediglich fünf Minuten zum Einsatz. Erst gegen Köln hatte ihm Hoeneß wieder das Vertrauen geschenkt. Weil erstens Chris Richards nach seinem späten Länderspiel in den USA zunächst auf der Bank saß, zweitens aber auch der bis dahin gesetzte Kevin Vogt. Stattdessen lenkte Florian Grillitsch das Geschehen und den Spielaufbau der TSG diesmal aus einer Dreierkette heraus. Eine Formation, die sich zumindest für diese Partie als goldrichtig erwies.

Ob Hoeneß diese Variante auch am Samstag beim FC Bayern favorisiert, bleibt abzuwarten. Poschs Startelfchancen sind nicht nur durch seine starke Leistung gestiegen, sondern auch durch die Verletzung von Pavel Kaderabek (Sprunggelenk), für den Kevin Akpoguma auf die rechte Seite rückte und als Option innen vorerst fehlen dürfte.

Auch in der Nationalmannschaft ergaben sich zuletzt neue Perspektiven für Posch. Nach über einem Jahr, unter anderem mit der EM ohne jede Einsatzminute, stand der gebürtige Judenburger erstmals wieder in Österreichs Startelf bei der knappen 0:1-Niederlage gegen Dänemark. Wenn Posch noch mehr Konstanz in seine Darbietungen bringt, könnte er dauerhaft gesetzt sein. Im Klub wie in der Nationalelf.

Michael Pfeifer, mas

Sieben Bayern und ein VfB-Doppelpack: Die kicker-Elf des 8. Spieltags