Bundesliga

Was gerade für Dolberg spricht

Däne trifft erstmals in der Bundesliga

Was gerade für Dolberg spricht

Erzielte gegen Köln seinen Premierentreffer in der Bundesliga: Kasper Dolberg

Erzielte gegen Köln seinen Premierentreffer in der Bundesliga: Kasper Dolberg IMAGO/Ulrich Wagner

Diese Leihe hat sich bislang nicht sonderlich bezahlt gemacht. Kasper Dolberg hat die in ihn gesetzten Hoffnungen und Erwartungen bei Weitem nicht erfüllen können, seit der Däne zu Jahresbeginn als erste vermeintliche Verstärkung zur TSG kam. Doch der zuletzt von Nizza nach Sevilla und nun nach Hoffenheim verliehene Mittelstürmer brachte sein durchaus vorhandenes Potenzial nie überzeugend aufs Feld. Zwar stand der 25-Jährige in zehn von 14 möglichen Ligaspielen auf dem Platz, aber nur viermal in der Startelf - wurde dabei aber einmal bereits nach einer Stunde, zweimal sogar schon zur Halbzeit wieder ausgewechselt.

Dänemarks Nationalstürmer tat sich einerseits schwer, weil er vor seinem Engagement im Kraichgau nur wenig Spielpraxis hatte sammeln können, andererseits traf er auf eine schwer verunsicherte und ihre Form suchende Mannschaft, die nur einen Monat nach seiner Ankunft bereits den Trainer wechselte. André Breitenreiter, der Dolbergs Verpflichtung begrüßt hatte, weil ein solcher Angreifertyp der TSG fehlte, war nur vier Tage nach seinem ersten Treffer für die TSG schon wieder Geschichte.

Dolberg traf erstmals im TSG-Trikot im DFB-Pokal in Leipzig

Am 1. Februar hatte der blonde Hüne seine Abschlussqualität erstmals aufblitzen lassen. Beim Pokal-Aus in Leipzig hatte der eingewechselte Dolberg nur acht Minuten später zum 1:2 eingeköpft nach einer feinen Flanke des Leipziger Leihspielers Angelino. Kurz hatte Hoffenheim noch am Ausgleich geschnuppert (Munas Dabbur), ehe Timo Werner den Endstand markierte.

Am Samstag nun sind Dolberg und die TSG erneut in Leipzig zu Gast. Dort schon getroffen zu haben, qualifiziert Dolberg natürlich noch lange nicht zum Startelfkandidaten. Einen kleinen psychologischen Effekt aber könnte das freilich dennoch haben, für Dolberg wie für Leipzig. Zudem hat der Landsmann von Roberts Skov, Jacob Bruun Larsen und Thomas Delaney am Wochenende auch in der Bundesliga endlich seinen Debüttreffer erzielt und damit ein weiteres Argument nachgelegt. Beim 1:3 gegen Köln war Dolberg in der 80. Minute eingewechselt worden und hatte in der Nachspielzeit immerhin noch den Ehrentreffer markiert. Diesmal hämmerte der Angreifer den Ball mit seinem starken rechten Fuß aus der Halbdistanz ins Netz.

Bebou konnte zuletzt nicht überzeugen

Ein weiterer Aspekt ist, dass Ihlas Bebou in den jüngsten beiden Partien weder als Konterstürmer noch als Zielspieler und Ballbehaupter überzeugen konnte. Und Entlastung wird mit hoher Wahrscheinlichkeit dringend nötig sein, wenn die spielstarken Gastgeber den zu erwartenden Druck erzeugen. Sollte Dolberg den zarten Aufwärtstrend auch in dieser Trainingswoche bestätigen, könnte er deshalb durchaus zu einer echten Startelfalternative erwachsen. Viel Zeit und Gelegenheit zur Eigenwerbung bleibt dem einst als großes Stürmertalent und -Versprechen gehandelten Angreifer ohnehin nicht mehr in Hoffenheim.

Denn dass die TSG von ihrer Kaufoption Gebrauch machen wird in diesem Sommer, scheint abwegig. Dazu hat Dolberg, den die TSG bereits 2019 hatte verpflichten wollen, zu dürftige Leistungen gezeigt und dazu dürfte der noch bis 2024 an Nizza gebundene Leihspieler zu teuer sein, was Gehalt ebenso betrifft wie die Ablöse.

Michael Pfeifer

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