Bundesliga

Bayern - BVB: Warum Tuchel "erstaunt" von Bayern-Anfrage war

"Bin davon ausgegangen, im Ausland weiterzumachen"

Warum Tuchel "erstaunt" von Bayerns Anfrage war

Plötzlich Bayern-Trainer: Thomas Tuchel.

Plötzlich Bayern-Trainer: Thomas Tuchel. IMAGO/Eibner

Das phasenweise hohe Tempo seiner eigenen Mannschaft konnte Thomas Tuchel am Samstagabend kaum Schwindel bereiten. Schließlich war es für den Coach in den letzten Tagen mindestens ebenso schnell gegangen.

Bereits vor der Partie hatte Tuchel davon gesprochen, dass er seine Übernahme beim FC Bayern "ein bisschen verrückt" fand. Nach der Partie präzisierte er am "Sky"-Mikrofon dann die Umstände seiner Verpflichtung, deren Vorgeschichte im Rahmen des Topspiels bereits zu reichlich Streit und Anschuldigungen zwischen Oliver Kahn, Lothar Matthäus sowie der Berater-Agentur von Tuchels Vorgänger Julian Nagelsmann geführt hatten.

Ich bin davon ausgegangen, im Ausland weiterzumachen.

Thomas Tuchel

"Ich war erstaunt, dass es um sofort ging", berichtete Tuchel. "Ich dachte, wir führen ein Sondierungsgespräch, ob ich für Sommer schon irgendwo unterschrieben habe." Dies war offenbar auch nicht weit entfernt, nach kicker-Informationen stand Tuchel kurz vor einem Engagement bei Tottenham Hotspur. Das wollte der Coach zwar nicht explizit bestätigen, sagte aber: "Es gab einige Anfragen, aber für mich war der Plan, im Sommer weiterzumachen. Ich bin auch davon ausgegangen, im Ausland weiterzumachen. Aber wie es so ist, schlägt das Leben zu, während du andere Pläne machst."

Bundesliga, 26. Spieltag

Bayern vs. BVB

"Viel mehr als der Verlust der Tabellenführung"

alle Videos in der Übersicht

In dem Fall schlug nicht nur das Leben zu, sondern in erster Linie der FC Bayern. Der wollte Tuchel nämlich "für mich überraschenderweise" direkt als Nagelsmann-Nachfolger verpflichten, wie der Coach erklärte. "Die Bosse waren sehr klar, dass es um sofort geht. Daher gab es für mich auch kein Taktieren und keinen Plan B."

Neben der persönlichen Komponente, "in der Nähe meiner Familie und Kinder zu sein", sei vor allem der Reiz ausschlaggebend gewesen, "Trainer eines so kraftvollen Vereins zu sein" und ein Team zu trainieren, von dessen Qualität er überzeugt sei. "Ich glaube an die Wucht dieser Mannschaft", sagte Tuchel, nachdem die 90 Minuten zuvor auch wenig andere Schlüsse zugelassen hatten.

Zum Thema: Tuchel setzt auf bewährte Stilmittel: Dieser Bayern-Sieg ist ein Ausrufezeichen

Vollkommen zufrieden war der Coach nach dem 4:2-Erfolg trotzdem nicht. "In der Summe waren es zu viele Ballverluste im Spielaufbau, die uns das Leben schwer gemacht haben heute." Man müsse noch "viel lernen und viel anpassen, um Spieler in die Position zu bringen, auf der sie sich am wohlsten fühlen und so einfach wie möglich Prinzipien herzustellen", kündigte Tuchel an, stellte aber auch klar: "Wir werfen auch nicht alles über den Haufen." Schnell genug geht es ja sowieso schon.

mib

Bilder zur Partie Bayern München gegen Borussia Dortmund