Die 90 Minuten beim 0:0 gegen Borussia Mönchengladbach verfolgte der frisch von Real Betis an Bayer 04 verliehene Borja Iglesias noch von der Tribüne aus. Und nach dem erfolglosen Anrennen gegen die Borussen-Mauer hätte zumindest Jonas Hofmann den neuen Stoßstürmer schon gerne im Aufgebot statt in der Zuschauerrolle gesehen.
Schließlich bringt der Neue Qualitäten mit, die gerade gegen so ein Bollwerk wie das der Gladbacher nützlich hätten sein können. "Wenn du so einen recht bulligen Stürmer vielleicht auch noch mit Adam Hlozek zusammen bringen kannst, und dann vielleicht auch dein Spiel ein bisschen veränderst, mit mehr Flanken spielst, etwas variabler, dann gibt dir das schon nochmal etwas hinten raus - aber heute war er halt noch nicht da", analysierte der Angreifer.
Darüber hinaus wünscht sich Hofmann gegen solch destruktive Gegner öfter den Einsatz des Stilmittels der hohen Flanke: "Das haben wir heute zu wenig gemacht, weil wir Patrik auch noch vorne drin haben", erklärte der Techniker in Bezug auf den kopfballstarken Mittelstürmer Schick.
Wobei klar ist, dass ein kompletter Stilbruch in solchen Situationen nicht das Ziel sein kann und darf, sondern es um eine Erweiterung des eigenen Spektrums geht. Borja Iglesias hätte schon helfen können, meint Hofmann, "aber wir haben es gegen Augsburg und in Leipzig gesehen: Wir wollen dann nicht anfangen, nur noch lange Bälle zu spielen. Weil unser Mittel weiterhin ist, nach vorne zu kombinieren, zu warten, bis sich die Lücke auftut."
Doch die Option einer physisch extrem starken Lösung auf der Mittelstürmerposition soll Bayer künftig noch weniger berechenbar machen, so dass die Mannschaft noch schwieriger aufzuhalten ist. "Natürlich ist das gut, wenn du gegen einen tief stehenden Gegner nicht die Chancen kreierst, dann doch ein bisschen etwas zu verändern", so Hofmann, "dann gibt dir das natürlich nochmal andere Möglichkeiten."
Xabi Alonso voll des Lobes
Und genau die werden sich Bayer durch Borja Iglesias, der am Sonntag erstmals mit seinen neuen Kollegen trainierte, eröffnen, wenn man Xabi Alonsos Worten folgt. "Unsere Idee ist, dass er direkt Einfluss hat", erwartet Leverkusens Trainer keine lange Anlaufzeit für den 31-Jährigen, "er kann uns helfen, er ist ein typischer Stürmer: intelligent, stark im Strafraum, er bearbeitet die Innenverteidiger gut und hilft damit den Spielern um ihn herum." Von denen er zumindest Hofmann schon am Samstag fehlte.
