Diese Diskussion gab es auch zwei Tage später noch am Sonntag. Der in dieser Frage neutrale Eintracht-Trainer Thomas Schaaf wertete die Szene nach Ansicht in der Sport1-Sendung Doppelpass als regelkonform - und er steht mit dieser Ansicht nicht alleine da. Dennoch liegt er mit seiner Einschätzung falsch.
Was für das Schiedsrichtergespann um Knut Kircher sehr schwer zu sehen war: Kacar drückte mit seinem rechten Arm Bürkis Fangarm nach unten und nahm ihm damit die Chance, an den Ball zu kommen. Den Regeln entsprechend hätte Kircher die Szene abpfeifen müssen. Dass der Fünfmeterraum seit der Saison 2012/13 für den Torhüter kein geschützter Raum mehr ist, spielt dabei keine Rolle. Schließlich ging es in dem vor drei Jahren weggefallenen Passus (Regel 12, Verbotenes Spiel und unsportliches Betragen, Anweisungen des DFB, Unterpunkt 16) lediglich um das Rempeln des Torhüters.
"Der Torwart darf im Torraum nicht gerempelt werden, außer er hält den Ball oder hindert einen Gegner", stand darin. Kacar tat jedoch mehr, indem er Bürkis Arm nach unten drückte. Ob das mit Absicht oder unabsichtlich geschah, hat keinen Einfluss auf die Beurteilung. "Ich denke, dass ich an den Ball gekommen wäre, kriege aber den Arm nicht hoch. Für mich ist das ein Foul. Der Ausgleich ist sehr ärgerlich", reklamierte der Keeper zu Recht.
Bereits zum sechsten Mal kassierte Freiburg in dieser Saison ab der 88. Minute den Ausgleich, was zwölf Punkte kostete. Ärgerlich, dass Kircher dem SC zwei Minuten nach dem Ausgleich zudem einen klaren Strafstoß verweigerte, als Slobodan Rajkovic mit beiden Armen Pavel Krmas umklammerte. Dies war allerdings ausgleichende Ungerechtigkeit, nachdem zuvor Felix Klaus seinen Gegenspieler Zoltan Stieber im eigenen Sechzehner regelwidrig zu Fall gebracht hatte (40.).
