Bundesliga

Warum das denn? Wolfsburgs Wimmer wieder im Wartestand

Nach seinem Comeback in der Vorwoche saß der Österreicher auf der Tribüne

Warum das denn? Wolfsburgs Wimmer wieder im Wartestand

Der Weg zurück: In Frankfurt feierte Patrick Wimmer (Zweiter von links) kürzlich sein Comeback.

Der Weg zurück: In Frankfurt feierte Patrick Wimmer (Zweiter von links) kürzlich sein Comeback. IMAGO/Kessler-Sportfotografie

Als am vergangenen Samstag um 17.30 Uhr die Aufstellung und der Spieltagskader des VfL Wolfsburg öffentlich wurden, da rieb sich manch einer verwundert die Augen. Eine Woche nach seinem Comeback beim 2:2 bei Eintracht Frankfurt fehlte Patrick Wimmer im VfL-Aufgebot gegen den VfB Stuttgart (2:3). Erste Befürchtungen machten die Runde, der österreichische Nationalspieler, der sich im vergangenen Oktober einen Syndesmoseriss zugezogen hatte, habe einen Rückschlag erlitten. Doch dem ist nicht so: Trainer Niko Kovac hatte den 22-Jährigen nicht nominiert. Was durchaus überrascht.

Gewiss auch den Spieler selbst, der nach der Heimniederlage gemeinsam mit Dzenan Pejcinovic, der ebenfalls wiederholt nicht zum 20-Mann-Kader gehörte, in zivilen Klamotten durch die Mixed Zone in Richtung VIP-Bereich marschierte. Monatelang hatte er seinem Comeback in der Bundesliga entgegengefiebert, am 22. Spieltag gegen Dortmund (1:1) saß er erstmals wieder (für 90 Minuten) auf der Bank, eine Woche darauf in Frankfurt feierte er dann die lang ersehnte und hart erarbeitete Rückkehr auf den Rasen.

In der Vorsaison war Wimmer Wolfsburger Topscorer

Als erster Einwechselspieler kam er in der 72. Minute für Lovro Majer in die Partie, verzeichnete anschließend noch 15 Ballkontakte. Der erste Schritt auf dem Weg zu einer Saison mit Happy End für Wimmer, der in der Vorsaison noch Wolfsburger Topscorer (vier Tore, achte Vorlagen) war. 

So einfach ist es dann doch nicht. Es folgte jedenfalls ein Schritt zurück gegen Stuttgart. Was insofern überrascht, als Trainer Kovac selbst so sehr auf die Rückkehr seines Flügelspielers gehofft hatte. Zuletzt hatte er noch angeführt, dass der Ausfall Wimmers (und der von Lukas Nmecha) einer der Gründe sei, warum es in dieser Saison nicht so laufe.

Wimmer hat den Anspruch, "ein Unterschiedsspieler zu sein"

Und der Spieler selbst brannte darauf, seiner Mannschaft wieder helfen zu können. "Ich habe für mich schon den Anspruch, ein Unterschiedsspieler zu sein", hatte er schon im Dezember im kicker-Interview betont. "Ich hoffe, ich kann dem Team wieder helfen, kann die Mannschaft auch mit meiner Art mitreißen." Eine Art, die speziell ist. Niederlagenserie? Interressiert Wimmer nicht. Noch ohne Scorerpunkt in dieser Saison? Was soll's! "Vielleicht", hoffte er kürzlich noch, "hat zuletzt ja ein Spieler gefehlt, dem alles scheißegal ist."

Nun gilt es für Wimmer erst einmal, den Anschluss zu finden. Er hat sich zurückgekämpft ("Es war eine lehrreiche Zeit") auf den Trainingsplatz, nun kämpft er um die dauerhafte Rückkehr auf den Bundesligarasen. "Es sind immer knappe Entscheidungen", hatte Kovac vor dem Stuttgart-Spiel beim Blick auf die zahlreichen Flügelspieler im Kader betont, "unter der Woche kann man sich empfehlen." Das muss Wimmer nun tun. Für ihn steht einiges auf dem Spiel, will er doch im Sommer für Österreich bei der EM dabei sein. Endlich ist er fit - und doch wieder im Wartestand.

Thomas Hiete

Bilder zur Partie VfL Wolfsburg gegen VfB Stuttgart