Bundesliga

Regeln: Warum Bochums 1:0 gegen Hoffenheim korrekt war

Das sagen die Regeln

Warum Bochums 1:0 gegen Hoffenheim korrekt war

1:0-Torschütze gegen Hoffenheim: Bochums Soma Novothny.

1:0-Torschütze gegen Hoffenheim: Bochums Soma Novothny. imago images/RHR-Foto

Soma Novothny rutschte schon jubelnd auf den Knien, hielt aber plötzlich inne: Der Linienrichter hatte die Fahne gehoben. Doch nach Betrachtung der Videobilder erkannte Schiedsrichter Frank Willenborg das 1:0 für Bochum gegen Hoffenheim am Samstag schließlich an - und hatte Recht.

Grund für die Überprüfung war Novothnys Abseitsstellung in der Szene davor. Hoffenheims Kevin Vogt hatte kurzfristig geklärt. Der Bochumer stand hinter ihm der Torauslinie näher, Sekunden später köpfte er Milos Pantovics Hereingabe ein.

"Aber nicht jede Abseitsstellung ist auch strafbar", sagt Lutz Wagner, Regelexperte und Lehrwart des DFB. Es gibt vier Möglichkeiten, warum eine Abseitsstellung als aktiv zu werten und somit strafwürdig ist:

- wenn der Angreifer sich in der Sichtlinie des gegnerischen Abwehrspielers/Torhüters befindet

- wenn der im Abseits stehende Spieler den Ball berührt

- wenn er eine offensichtliche Aktion ausführt, die den Gegner beeinflusst

- wenn er einen Zweikampf mit dem Gegner um den Ball bestreitet.

Von diesen vier Optionen traf keine zu. "Novothny stand circa 1,5 bis zwei Meter hinter dem Gegenspieler und verhielt sich ruhig", erklärt Wagner. Dass Willenborgs Assistent eine strafwürdige Abseitsposition anzeigte, sorgte für Verwirrung, er hatte den Abstand zwischen den Akteuren nicht wahrgenommen. Das Tor war regeltechnisch korrekt und die Grundlage für den zweiten Bundesliga-Heimsieg am Stück.

Thomas Roth/jpe

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