Bochum begann vor den eigenen Fans im 4-5-1 besser und übernahm zu Beginn die Kontrolle. Jedoch wurde der VfL, bei dem Coach Thomas Reis nach der 1:2-Niederlage bei Borussia Mönchengladbach zwei Änderungen an seiner Startelf vornahm (Blum und Stafylidis begannen für Holtmann und Gamboa), kaum einmal gefährlich. Polters abgeblockter Versuch aus Strafraumposition (3.) war lange Zeit die beste Chance der Hausherren, die es oft über die Außen versuchten. Hoffenheim, das die Anfangsviertelstunde zu passiv gestaltete, kam nach 16 Minuten zu einer guten Chance durch Kramaric. Er schoss aber knapp über den Kasten.
Hoffenheims Bebou lupft knapp drüber
Die TSG von Trainer Sebastian Hoeneß im 3-5-2 (im Vergleich zum 2:0-Heimsieg gegen Hertha BSC mit Baumgartner für den angeschlagenen Geiger) fand dennoch besser ins Spiel und wäre auch beinahe in Führung gegangen: Bebous Lupfer nach einem starken Konter landete aber nur auf dem Tordach (19.). Ansonsten passierte im ersten Durchgang in den Strafräumen wenig. Blum schoss für über weite Strecken aktivere Bochumer aus spitzem Winkel drüber (35.) und Polter reagierte nicht schnell genug (36.) - das war´s aber. Beide Keeper mussten nicht einmal entscheidend eingreifen.
Bundesliga - 11. Spieltag
Das änderte sich zu Beginn der zweiten Hälfte: Einen starken Distanzschuss von Grillitsch (53.) fischte Riemann sehr gut aus dem Winkel. Wenig später rettete Lampropoulos gerade so per Grätsche bei einem gefährlichen Skov-Abschluss (57.). Im Anschluss nahm die Partie an Fahrt auf.
Torhüter parieren auf beiden Seiten stark - Riemanns Elfmeter geht weit drüber
Bochums Löwen zwang Baumann nach einem Freistoß zu einer starken Parade (62.), kurz darauf zappelte das Leder aber doch im Netz: Pantovic fand zwei Minuten nach seiner Einwechslung bei einer Joker-Koproduktion Novothny, der einköpfte (66.). Der Treffer wurde aufgrund einer vermeintlichen Abseitsposition zunächst nicht gegeben. Nachdem Referee Frank Willenborg zum Monitor gelaufen war und sich die Szene erneut angesehen hatte, gab er das 1:0 aber doch.
VfL-Keeper Manuel Riemann schoss seinen Elfmeter in den Bochumer Himmel. imago images/Team 2
Kurz vor der Schlussphase bekam der VfL obendrein einen Strafstoß zugesprochen, weil Grillitsch den Torschützen im Sechzehner unnötigerweise umschubste (73.). Nach mehreren Nickligkeiten der Gäste verschoss der antretende Heimkeeper Riemann aber und legte das Leder weit über den Kasten (76.). Zum elften Mal hatte ein Torhüter in der Bundesliga somit einen Elfmeter verschossen.
VfL vergibt zwei Großchancen zum 2:0 - und dann kommt Pantovic!
Am Ende lief Hoffenheim vergebens an, während Bochum durch Asano (90.+1, Latte) und Holtmann (90.+3) beste Chancen auf die Entscheidung verpasste. Einmal kam der VfL aber noch durch - und wie: Nach einer Ecke der TSG, bei der Torwart Baumann mit nach vorne geeilt war, landete die Kugel bei Pantovic, der aus der eigenen Hälfte abzog und in der siebten (!) Minute der Nachspielzeit beeindruckenderweise traf. Direkt danach war Schluss, der Torschütze ließ sich ebenso wie seine Kollegen lange gebührend feiern.
Nach der Länderspielpause ist Bochum, das an der Castroper Straße im vierten von fünf Heimspielen ohne Gegentor blieb, am 20.11. um 15.30 Uhr bei Bayer Leverkusen gefordert. Hoffenheim empfängt zeitgleich RB Leipzig.