"Es wird ein Spiel, das nicht langweilig wird", hatte Gladbachs Trainer Adi Hütter vor der Partie bei Mainz 05 gesagt. Das erhoffte Spektakel blieb zunächst allerdings aus. Die Mainzer, bei denen im Vergleich zum 2:1-Erfolg bei Arminia Bielefeld Niakhaté für Nemeth in der Startelf zurück war, machten den Gästen mit bissigem Anlaufen und engagierter Zweikampfführung das Leben schwer. Vorne sollten es dann die gut aufgelegten Onisiwo und Burkardt richten. Letztgenannter setzte zwei Kopfbälle nur knapp vorbei (15., 23.).
Die Borussia, die nach dem 2:1-Heimsieg gegen den VfL Bochum mit einer defensiven Dreierkette agierte, fand offensiv kaum statt. Ohne Kapitän Stindl, für den Netz startete, fand Gladbach zunächst nur einmal die Lücke im Mainzer Deckungsverbund: Elvedi köpfte freistehend am Tor vorbei (7.).
Zerfahrenes Spiel, bis Gladbach trifft
Insgesamt war das Spiel zerfahren, lange Ballbesitzphasen hatten Seltenheitswert. Als sich auch noch Elvedi (28.) und Embolo (30.) verletzten und nicht weitermachen konnten, schien der Spielfluss gänzlich dahin.
Nachdem sich beide Teams wieder berappelt hatten, waren es die Gladbacher, die als erstes die Initiative ergriffen - und dennoch fiel der Führungstreffer etwas aus dem Nichts: Zentner konnte Bensebainis Distanzschuss nicht festhalten und wehrte ihn vor die Füße des für Elvedi eingewechselten Neuhaus ab, der nur noch einschieben musste (38.).
Die Führung tat dem Kombinationsfluss der Gäste gut, der Ball lief fortan besser. Mainz schaffte es nicht mehr so gut wie noch zu Beginn des Spiels, die Lücken zu schließen. Bensebaini hätte aus seinem freistehenden Kopfball fast schon zwingend mehr machen müssen (42.), Thuram nach starkem Pass von Neuhaus können (45.+4). Mainz blieb zwar weiter bemüht, offensiv fehlte aber die Durchschlagskraft. Nur bei Onisiwos Distanzversuch musste Sommer eingreifen (44.).
Eingewechselt und zehn Minuten später getroffen, da kann man schon lächeln: Florian Neuhaus. imago images/Nordphoto
Mainz dreht auf
Aus der Kabine kamen die Nullfünfer dann aber mit deutlich mehr Dampf und bauten ordentlich Druck auf - und Gladbach hatte wie schon zu Beginn arge Probleme damit. Lee zwang Sommer mit seinem 17-Meter-Schuss zu einer Glanzparade (46.). Immer wieder ging es bei Mainz über die rechte Seite, auf der Onisiwo unermüdlich ackerte. Seine Hereingaben suchten meist Burkardt, fanden den Sturmpartner denkbar knapp nicht (51., 60.).
Widmer schlenzt herrlich
Gladbach hatte den aufgedrehten Mainzern in dieser Phase wenig entgegenzusetzen, außer einen gut aufgelegten Sommer im Tor, der gegen Lee (64.) und Burkardt (65.) starke Paraden zeigte. Dennoch: Der Ausgleich lag in der Mainzer Abendluft - und er fiel dann auch: Widmer schlenzte eine zu kurze Abwehr von Koné herrlich ins linke Kreuzeck (76.).
In der Schlussphase versuchte Gladbach zwar noch einmal die Schlagzahl zu erhöhen, Gefährliches in Richtung Zentner brachten die Fohlen aber nicht mehr zu Stande, zu sicher stand die Mainzer Defensive. Damit bleiben die Nullfünfer auch im vierten Bundesligaspiel in Folge ungeschlagen und lassen die Borussia in der Tabelle weiter hinter sich.
Nach der Länderspielpause empfängt Mainz am 21. November den 1. FC Köln (17.30 Uhr), Gladbach hat einen Tag vorher um 15.30 Uhr Greuther Fürth zu Gast.