Bundesliga

Das hat sich beim VfL Wolfsburg unter van Bommel verändert

Darum hat der neue Trainer sich keine Tipps vom Wolfsburger Ex-Coach geholt

Vor dem Treffen mit Vorgänger Glasner: Das hat sich beim VfL unter van Bommel verändert

Setzt auf seine Spielidee: Mark van Bommel.

Setzt auf seine Spielidee: Mark van Bommel. Getty Images

Kennengelernt haben sich Mark van Bommel und Oliver Glasner bereits. Im Sommer 2019 traf Glasner mit dem VfL während der Vorbereitung auf die damals vom Niederländer gecoachte PSV Eindhoven. Nun machte der Österreicher bei den Niedersachsen mit seinem Abschied nach Frankfurt den Weg frei für van Bommel, der den sportlich erfolgreichen Weg fortführen soll. "Im letzten Jahr war es sehr gut", hat van Bommel zu Beginn seiner Amtszeit betont, "aber ich habe andere Ideen als Oliver Glasner."  

Mehr Ballsicherheit unter van Bommel

Auf die guten Elemente seines Vorgängers, der vor allem auf Pressing und Umschaltspiel baute, will van Bommel teilweise weiterhin setzen, vor allem das VfL-Spiel im Ballbesitz will er aber verändern. Konnte es unter Glasner nicht schnell genug nach vorne gehen, so präferiert der Niederländer Kurzpässe, Dominanz mit dem Ball, Spielkontrolle. Eine Veränderung schlägt sich nach vier Spielen, die allesamt gewonnen wurden, bereits in den Zahlen im Vergleich zum Vorjahr unter Glasner nieder. Der durchschnittliche Wolfsburger Ballbesitz ist aktuell von 51 Prozent in der vergangenen Saison auf 59 Prozent angestiegen. Zudem hat sich die Passquote von 78,3 auf 83 Prozent gesteigert. Heißt: Mehr Kontrolle, weniger Fehler im Aufbau. Waren es unter Glasner noch 458,3 Pässe pro Spiel sind es bisher unter van Bommel 495 pro Partie.  

Weitere Zahlen, die eine Veränderung des VfL-Fußballs belegen: Unter Glasner lief die Mannschaft im Vorjahr noch 116,4 Kilometer pro Spiel, aktuell sind es im Schnitt 109,9 Kilometer. Der Gegner wird also bevorzugt laufen gelassen. Die Intensität im VfL-Spiel hat etwas abgenommen, waren es unter Umschaltfan Glasner noch 249 Sprints pro Spiel, so sind es aktuell lediglich 209. An der Aggressivität hat sich hingegen nichts geändert: Die Zweikampfquote unter van Bommel sank nur minimal von 50,6 auf 50,3 Prozent.  

Keine Tipps des Vorgängers

Am Sonntag kommt es nun zum Wiedersehen zwischen van Bommel und Glasner, zum ersten Aufeinandertreffen in der Bundesliga. Eine persönliche "Übergabe" hat es zuvor nicht gegeben. "Ich kenne Olli nicht, habe ihn nur dieses eine Mal beim Freundschaftsspiel in Eindhoven getroffen", erklärt van Bommel, der bewusst auch auf Tipps des Vorgängers verzichtete. Er wollte seine neue Mannschaft unvoreingenommen kennenlernen.

Glasner wiederum kennt den VfL bestens, führte ihn zuletzt auf Rang vier. Wo Wolfsburg, nun Tabellenführer, womöglich Probleme hat, das schaute sich der Österreicher am Dienstag beim Wolfsburger Champions-League-Auftritt gegen Lille (0:0) an. Er habe geguckt, "wo wir ansetzen können". Gut möglich jedoch, dass im Vergleich zum Königsklassenauftritt, als elf "Glasner-Spieler" in der VfL-Startelf standen, nun so mancher der sieben Neuzugänge aufläuft. Im bislang einzigen Duell zwischen van Bommel und Glasner siegte im Sommer 2019 übrigens der Österreicher - Wolfsburg entschied den Test seinerzeit mit 2:0 für sich.

Thomas Hiete

Die auslaufenden Verträge der Bundesliga-Spieler